Essen für über 100 Personen: Mindelheimer Tafel versorgt seit 20 Jahren ihre Kunden mit Lebensmitteln

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Tatkräftige Unterstützung beim Verräumen der Lebensmittel bekommt v.l.: die Koordinatorin der Mindelheimer Tafel Ursula Richinger von den Ehrenamtlichen Christel Lidel, Helene Berger und Mina Klinger. © Wiethaler

Dafür zu sorgen, dass wöchentlich eine dreistellige Personenzahl mit vollen Einkaufstüten nach Hause gehen kann, ist keine leichte Aufgabe. Über 100 Personen kommen pro Woche zur Ausgabe bei der Mindelheimer Tafel, einer Einrichtung der Caritas.

Mindelheim – Bevor das Essen verteilt werden kann, muss allerdings einiges vorbereitet werden. 20 Ehrenamtliche sind pro Ausgabe von Nöten, erklärt Ursula Richinger, Koordinatorin der Mindelheimer Tafel. Schließlich müssen die Lebensmittel bei den verschiedenen Geschäften – die diese der Tafel kostenlos zur Verfügung stellen – abgeholt, sortiert und verstaut werden. Zur Freude des Tafel-Teams bestehen mit den Geschäften oft langjährige Kooperationen, die dafür sorgen, dass die Einrichtung in der Kreisstadt gut aufgestellt ist. So könnten sie auch qualitativ hochwertige Frischware anbieten, sagt Richinger.

Mindelheimer Tafel feiert 20-jähriges Bestehen

Die Caritaseinrichtung habe keinen staatlichen Auftrag zur Grundversorgung, berichtet die Koordinatorin. Grundgedanke der Ausgaben ist, dass die Menschen das Geld, das sie durch die Lebensmittel der Tafel sparen, für andere Dinge verwenden können. Außerdem müssten viele Produkte so nicht weggeworfen werden. Richinger spricht von einer „Win-win-Situation“. Die Arbeit bei ihnen laufe „recht unbürokratisch ab – deswegen funktioniert sie auch so gut“, ist sich die Koordinatorin sicher.

Weitere Aktionen für die Tafel-Kunden werden in der Weihnachtszeit beispielsweise von der KEB und dem Maristenkolleg angeboten. Über die Tafel Deutschland wurden unter anderem Schulranzen an Familien ausgegeben, die ein Schulkind zu Hause haben.

Kaum Konflikte mit Kunden bei der Mindelheimer Tafel

Probleme mit Kunden bei der Ausgabe sind in der Kreisstadt äußerst selten. Bisher musste Richinger nur einmal ein Hausverbot aussprechen. Einige Konflikte würden die Tafelkunden auch unter einander klären, so die Koordinatorin.

Berechtigt, die Ausgaben der Tafel in Anspruch zu nehmen, sind Personen mit geringem Einkommen – zum Beispiel, wer Bürgergeld bezieht. Die Berechtigung wird zwar anhand des Einkommens geprüft, die Bedürftigkeit spielt aber laut Richinger auch eine Rolle. Beispielsweise, wenn jemand auf sehr teure Medikamente angewiesen ist. Die Kunden der Tafel bezahlen bei der Ausgabe 1,50 Euro pro Erwachsenen. Das sei einerseits eine Anerkennung für die geleistete Arbeit, so Richinger, andererseits erwecke es bei den Kunden das Gefühl, in einem Geschäft einzukaufen. Außerdem komme man dabei mit den Menschen ins Gespräch.

Mindelheimer Tafel freut sich über Spenden

Da die Tafel die Kosten für Miete, Autowartung und Anschaffungen wie die Kühlschränke stemmen muss, freut sie sich über Spenden. Aktuell ist die Mindelheimer Tafel mit circa 40 Ehrenamtlichen gut aufgestellt. Wenn aber jemand die Einrichtung unterstützen möchte, kann er sich mit Richinger in Verbindung setzen.

Zu finden ist die Einrichtung der Tafel in der Bgm.-Krach-Straße 4 in Mindelheim. Kontakt: Tel. 08261/737830 oder E-Mail: mindelheimer.tafel@t-online.de

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