Platznot in der BRK-Bereitschaft: Leiter macht Druck bei Grundstückssuche – „Fehlt am ganzen Portfolio“
Die BRK-Bereitschaft Miesbach hat ein Platzproblem. Das aktuelle Gebäude ist zu klein und der Mietvertrag läuft bald aus. Der Bereitschaftsleiter hofft auf schnelle Lösungen.
Miesbach – Was in der Kreisstadt schon länger bekannt ist, wird jetzt immer dringlicher: Die BRK-Bereitschaft Miesbach braucht ein neues Zuhause. Für den Rettungsdienst mitsamt Fahrzeugen und Anhängern ist das Gebäude an der Bergwerkstraße einfach zu klein geworden, erklärt Bereitschaftsleiter Tobias Hammer. Nachdem sich auch zwischenzeitliche Hoffnungen auf schnelle Lösungen wieder zerschlagen haben, wendet sich der 38-Jährige in einer der nächsten Sitzungen an den Stadtrat. Auf Anfrage erklärt er vorab die Hintergründe seines dringenden Appells.
So sei die aktuelle Bereitschaft mitsamt allen Räumlichkeiten nur in etwa so groß wie der Platz, den man eigentlich nur für die Garagen bräuchte. Gleichzeitig ist der Mietvertrag am jetzigen Standort begrenzt. „Wir sitzen nicht gleich auf der Straße“, sagt Hammer. Viel länger als ein paar Jahre, bis die neue Bleibe bezogen ist, seien an der Bergwerkstraße aber nicht mehr drin.
Die vier Rettungsfahrzeuge stehen zu eng, die drei Anhänger sind teilweise provisorisch ausgelagert. Sicherheitsabstände nach neueren Standards können nicht eingehalten werden. „Und die Fahrzeuge werden immer größer“, sagt Hammer. Nach Geschlechtern getrennte Umkleiden und Sanitäranlagen gibt es nicht – die Einsatzkräfte ziehen sich weiterhin in der Halle um. Auch Schlafräume, wie sie für den Katastrophenschutz benötigt würden, fehlen ebenso wie ein Jugendraum, eine Waschhalle und eine Lagerfläche. Das alles sei in ohnehin zu kleinen Aufenthaltsräumen untergebracht, so gut es eben geht, erklärt der Bereitschaftsleiter. Kurzum: „Es fehlt einmal am ganzen Portfolio.“
Miete oder Eigentum: Noch ist alles offen
Nur der riesigen Spendenbereitschaft der Miesbacher Bürger ist es zu verdanken, dass die Bereitschaft überhaupt wieder arbeiten kann. Wie berichtet, hatte vor gut einem Jahr ein Wasserschaden in der Folge eines heftigen Regengusses einen Großteil der Möbel zerstört. Auf einen Aufruf der Heimatzeitung hin gab es „wahnsinnig viele Meldungen“, schildert der Miesbacher, „so viele, dass wir sogar ziemlich aussortieren mussten“. Die gesuchten 30 Stühle und fünf Tische waren schnell beieinander. „Damit können wir vorerst weiterarbeiten, aber auf Dauer sprengen wir natürlich trotzdem die räumlichen und technischen Rahmenbedingungen.“
Als Lösung kommt weiterhin alles infrage, „wir sind für alles offen“, betont Hammer. Bestandsgebäude mit vier Lkw-Garagen genauso wie grüne Grundstücke, auf denen ein Neubau entstehen kann. „Leider ist die Auswahl in Miesbach nicht so wahnsinnig groß“, sagt der Bereitschaftsleiter. Hoffnungen lägen etwa darauf, dass Firmen ins Gewerbegebiet Nord aussiedeln und das BRK ein frei werdendes Bestandsgrundstück übernehmen kann. Neben einer Miete sei weiterhin auch ein Kauf denkbar. „Zum Schluss ist das natürlich eine Preisfrage“, sagt Hammer. Finanzieren muss die neue Bereitschaft in erster Linie das BRK selbst. Man werde aber wohl auch Unterstützung von Landkreis und Kommunen ersuchen.
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Vorerst aber ruhen die Hoffnungen auch auf der Öffentlichkeit: Um Grundstücks- oder Immobilienangebote (E-Mail: info@brk-bereitschaft-mies bach.de) sei das BRK dankbar, sagt Hammer. Grob überschlagen wären wohl um die 1000 Quadratmeter nötig, um all jene Dinge ebenerdig unterzubringen, die nicht ins Obergeschoss verlagert werden können – unter anderem Parkplätze, Garagen, Lagerflächen und die Zufahrt. „Alles darüber ist natürlich schöner“, sagt Hammer. Das BRK habe auch weitere Bedarfe, für die größere Flächen ebenfalls genutzt werden könnten. Ausschließen will der Bereitschaftsleiter explizit gar nichts. nap