Wut auf Italien-Wanderer: Alpen-Vandalen randalieren „auf abscheulichste Art und Weise“ in Gardasee-Region

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Schroff und steinig ragt der Pasubio nahe dem Gardasee 2232 Meter in die Höhe. © bernjuer/Imago

Die Jungfrau Maria im Schmutz. Wanderer in Italien vergreifen sich wiederholt an Denkmälern und Grabsteinen. Drastische Maßnahmen könnten folgen.

Riva del Garda – Keine 50 Kilometer vom Gardasee entfernt thront der Pasubio in den Vizentiner Alpen von Italien. Doch der beschauliche Gipfel ist Schauplatz einer unwürdigen Serie an Vorfällen.

Vandalismus in Gardasee-Region: Madonna-Denkmal in Alpen-Schlucht geschmissen

Immer wieder vergehen sich Wanderer, vermutlich Touristen, am Madonna-Denkmal am Berg. „Ich bin in letzter Zeit ein paar Mal mit Freunden den Weg entlang gelaufen, der von Prà degli Angeli zum Pasubio führt und beide Male fand ich die Madonna am Grund einer Schlucht“, berichtet ein Mann bei Il Dolomiti. Die Statue der Jungfrau Maria einfach aus ihrem Sockel gerissen und weggeschmissen.

„Es tut mir leid, über dieses Thema sprechen zu müssen“, klagt der Mann, „aber es ist unumgänglich, darauf hinzuweisen, was zwischen den Felsen passiert, wo es keine Kameras gibt. Sie verstecken sich und sie handeln auf die abscheulichste Art und Weise. So verhalten sich Feiglinge.“

Bekanntes Problem in Italien: Zerstörung von Denkmälern in den Alpen nimmt offenbar zu

Seit den 1930er Jahren beobachtet der Bergsteiger und Schriftsteller Bepi Magrin „systematische Zerstörung von Grabsteinen und Artefakten, die im Gedenken an verstorbene Angehörige hinterlassen wurden.“ Doch in letzter habe das unschöne Phänomen zugenommen. Nicht der einzige Touristen-Ärger in den Alpen.

Und betroffen ist nicht nur der Pasubio. An der Caregagruppe im Trentino haben sich Unbekannte sogar an der berühmten Leone del Carega vergriffen. Anderenorts werden Marmortafeln zerschlagen, Grabsteine umgeworfen, Madonnen teils mit Hämmern eingeschlagen.

Vandalismus in den Bergen von Italien – Einheimischer setzt sich für Foto-Fallen ein

Jetzt setzt sich Magrin dafür ein, Kamerafallen in der Gegend aufzustellen und hat darüber bereits mit dem Bürgermeister von Valli del Pasubio gesprochen. Im kommenden Frühjahr könnten die ersten Maßnahmen unternommen werden. Bis dahin lautet Magrins Appell: „Vandalismus in den Bergen fotografieren und melden, insbesondere wenn die Vandalen auf frischer Tat erwischt werden, damit sie nicht ungestraft davonkommen.“ Zeuginnen und Zeugen dürfte es durchaus geben, viele Alpen-Gipfel sind schließlich völlig überlaufen. (moe)

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