Trainerbeben an der Dietersheimer Straße: Zgud-Schoeppner wirft in Eching das Handtuch
Paukenschlag in der Fußball-Kreisliga: Coach Maximilian Zgud-Schoeppner hat beim TSV Eching die Reißleine gezogen. So geht es jetzt weiter.
Eching – In der Kreisliga 2 sind gerade einmal fünf Spieltage absolviert, aber aus Landkreis-Sicht gibt es bereits das erste Trainerbeben: Chefcoach Maximilian Zgud-Schoeppner und Co-Trainer Tim Görlitz stehen beim TSV Eching nicht mehr an der Seitenlinie. Ein Schritt, der an sich nicht überrascht, aber doch überraschend kam.
In der vergangenen Woche war Trainer Zgud-Schoeppner nach dem bisher dürftigen Saisonstart mit seiner Elf hart ins Gericht gegangen. Aber er versprach auch: „Wir verlassen das sinkende Schiff nicht.“ Nur Tage später ist das allerdings Makulatur: Unmittelbar nach dem 0:1 gegen den SV Walpertskirchen, als die Zebras zwar keine überragende Partie abgeliefert hatten, aber auch nicht sang- und klanglos untergegangen waren, nahmen beide Trainer ihren Hut und teilten das der Mannschaft, dem Verein und der Presse mit. „Auch im Nachgang fühlt sich dieser Entschluss gut und richtig an“, bestätigte Zgud-Schoeppner am Sonntag. „Das ist der richtige Schritt für beide Seiten.“
Coach hat den „Turnaround“ nicht geschafft
Der 33-Jährige hatte den TSV im Herbst 2023 in einer Phase übernommen, als es in der Bezirksliga Nord überhaupt nicht lief. Die Zebras steckten tief drin im Tabellenkeller. Auch der neue Trainer schaffte den „Turnaround“ nicht und ging mit den Echingern runter in die Kreisliga. Auch dort geht es den Echingern sportlich alles andere als gut: Nach drei Niederlagen in fünf Partien und nur einem Sieg steht das Team aktuell nur auf Rang elf. Nun zog Zgud-Schoeppner die Reißleine – trotz der Zusage während der vergangenen Woche. „Intern sind danach Dinge vorgefallen, die diese Lage verschärft haben“, sagt der Coach, der allerdings nicht ins Detail gehen will. So viel scheint aber klar: Diese Dinge waren nicht sportlicher Natur – „und die wollten wir nicht mittragen“.
Die Trennung war jedoch irgendwie abzusehen. Mehrfach hatte Zgud-Schoeppner seine Elf in den ersten Partien angezählt. Er vermisste vor allem die nötigen Fußballtugenden, aber auch die professionelle Einstellung. „Für das, was wir als Trainerteam investiert haben, dafür waren die Erfolge nicht sichtbar. Am Ende stehen wir als Trainer in der Verantwortung – und die haben wir jetzt gezogen.“
Intern sind Dinge vorgefallen, die die Lage verschärft haben.
Die Verantwortlichen beim TSV Eching wurden von der Entscheidung durchaus überrascht. Weil Vorsitzender Manfred Oster aktuell im Urlaub in Amerika weilt, ist Ex-Spartenchef Peter Hanrieder gefragt. Ex, weil Hanrieder am Ende der Vorbereitung nach drei Jahren als Abteilungsleiter aus eigenen Stücken aufgehört hatte. Nun springt er aber noch einmal ein – und betont gleich: „Von einem sinkenden Schiff wollen wir nicht sprechen. Wir haben volles Vertrauen in die Mannschaft.“ Doch auch Hanrieder sieht den sportlichen Misserfolg. Zudem „spürst du schon, dass etwas nicht passt, dass Unruhe da ist“. Genaueres will auch Hanrieder nicht sagen. „Am Ende gehen wir natürlich im Guten auseinander“, versichert er.
Kapitäne leiten das Training
Doch wie geht es jetzt weiter an der Dietersheimer Straße? Vorerst leiten die Kapitäne das Training, Daniel Mömkes, Maximilian Beer und Florian Höltl laden zur Vorbereitung auf die Partie am Samstag beim TSV Allershausen. Zudem sind die Echinger auf der Suche nach einem neuen Coach, gerne auch nach einem Spielertrainer. Interessierte dürften sich melden, wie Hanrieder bestätigt. Aber: „Wir wollen eine langfristige Lösung.“ Eine, die jedoch nicht erst ab der Winterpause greifen soll. Klar ist auch: Potenzielle Kandidaten sind kurz nach dem Saisonstart rar gesät. Auch interne Lösungen werden diskutiert. Und: Hanrieder betont, dass die Zeit der Ausreden vorbei und „die Mannschaft jetzt in der Pflicht ist“. Alles andere wäre auch wirklich überraschend.
Matthias Spanrad