Nahost-Konflikt im Ticker - Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen
Mindestens zehn Sicherheitskräfte bei Angriff im Südosten des Iran getötet
04.46 Uhr: Bei einem Angriff im Südosten des Iran sind laut Staatsmedien mindestens zehn Sicherheitskräfte getötet worden. In der Provinz Sistan-Balutschistan seien zehn Polizisten in zwei Patrouilleneinheiten in einem „Hinterhalt“ getötet worden, zitierte die iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstag aus einer Erklärung von Sicherheitskräften. Demnach wurde einer der Angreifer bei einem „großangelegten“ Einsatz von Antiterrorkräften der Polizei festgenommen. Die iranischen Nachrichtenagenturen Mehr und Tasnim berichteten von zehn Toten „bei einer Terrortat im Gebiet Taftan gegen Polizeiautos“.
Es handelt sich um einen der schwersten Angriffe in den vergangenen Monaten in der an der Grenze zu Afghanistan und Pakistan gelegenen Unruhe-Provinz. Zu der Tat bekannte sich im Onlinedienst Telegram die sunnitische Dschihadistengruppe Dschaisch al-Adl.
Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Gaza angegriffen
02.33 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Sie habe sich im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens in der Stadt Gaza in einem Gebäude befunden, das früher eine Schule gewesen sei, hieß es in der Nacht. Die Kommandozentrale habe Hamas-Terroristen zur Planung und Ausführung von Anschlägen auf Israels Truppen und den Staat Israel gedient. Die Angaben der israelischen Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Man habe vor dem „präzisen Angriff“ zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht. Die israelische Armee sprach von einem weiteren Beispiel für den systematischen Missbrauch ziviler Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen internationales Recht verstoße. Israels Streitkräfte führen seit drei Wochen offensive Einsätze im nördlichen Gazastreifen durch. Palästinensischen Angaben zufolge seien dabei auch Hunderte Zivilisten getötet worden.
Libanon meldet weiteren israelischen Luftangriff im Süden Beiruts
Sonntag, 27. Oktober, 02.22 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat am frühen Sonntagmorgen erneut einen Luftangriff auf den Süden Beiruts geflogen. Der Angriff ereignete sich kurz nach Mitternacht, wie die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete. Zuvor hatte die israelische Armee die Bewohner zweier Viertel in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt dazu aufgefordert, die Gebiete zu verlassen, da sich dort Einrichtungen der Hisbollah-Miliz befänden.
Auf der im Online-Dienst X veröffentlichten Evakuierungsaufforderung war eine Karte veröffentlicht, auf der Ziele in Burdsch al-Baradschneh und Hadath markiert waren.
Berichte: Mindestens 30 Tote bei Angriff im Norden Gazas
23.00 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Angriff sind im nördlichen Gazastreifen nach örtlichen Berichten mindestens 30 Palästinenser getötet worden. Den Beschreibungen zufolge sollen fünf Häuser in einem Wohnviertel der grenznahen Stadt Beit Lahia angegriffen worden sein. Eine unbekannte Zahl von Menschen werde unter den Trümmern vermutet.
Katastrophenschutz und Rettungsdienste könnten wegen der anhaltenden Kampfhandlungen den Schauplatz nicht erreichen, hieß es weiter. Bewohner der umliegenden Häuser würden die Verwundeten in Eselskarren wegbringen oder zu Fuß wegtragen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Letzte Anweisungen von getötetem Hamas-Chef Sinwar aufgetaucht
19.30 Uhr: Nach der Tötung von Jihia al-Sinwar sind die letzten Anweisungen des ehemaligen Hamas-Chefs aufgetaucht. Das berichtet die palästinensische Tageszeitung „Al Quds“. „Achtet auf das Leben der feindlichen Gefangenen und haltet sie, denn sie sind das Druckmittel in unseren Händen“ , heißt es in dem dreiseitigen Schreiben. Wie „Al Quds“ weiter berichtet, beginnen Sinwars letzte Anweisungen an seine Kämpfer mit einem Koran-Vers: „... Und sie danach entweder aus Gefälligkeit freilassen oder sie freikaufen lassen.“ Dies bezieht sich auf die Geiseln. Sinwar hinterließ zudem detaillierte Aufzeichnungen, die Namen, Alter und Informationen zu allen bekannten Geiseln umfassen. Diese Listen sind nach Regionen sortiert. Es bleibt jedoch unklar, ob es noch weitere Seiten mit zusätzlichen Informationen gibt, die bisher nicht veröffentlicht wurden.
Krisenstab der Bundesregierung kommt im Auswärtigen Amt zusammen
13.59 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf den Iran wird der Krisenstab der Bundesregierung am Nachmittag im Auswärtigen Amt zusammentreten. Das kündigte das Auswärtige Amt auf der Plattform X an. „Wir beobachten die weitere Lageentwicklung genau“, hieß es weiter. Israel hatte zuvor seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag gegen den Iran ausgeführt.
Unbekannte töten zehn Sicherheitskräfte im Iran
13.30 Uhr: Im Südosten des Irans haben Unbekannte mindestens zehn Sicherheitskräfte getötet. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Sistan und Belutschistan, in der Stadt Taftan, wie die Staatsagentur Irna berichtete. Behörden sprachen von einem Terroranschlag.
Zunächst reklamierte keine Gruppe den Angriff für sich. In der Provinz ist unter anderem die militant-islamistische Gruppe Dschaisch al-Adl aktiv. Die Rebellengruppe hat ihre Angriffe zuletzt verstärkt. Die Provinz gilt wirtschaftlich als schwächer gestellt.
Bericht: Iran bereit für militärische Reaktion auf Angriff
07.56 Uhr: Nach dem israelischen Vergeltungsangriff ist Irans Militär für einen weiteren Gegenschlag bereit. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel auf jede Aktion eine angemessene Antwort erhalten wird“, zitierte die Nachrichtenagentur Tasnim eine anonyme Quelle aus der Staatsmacht. Tasnim gilt als Sprachrohr der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht.
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