So grau und verregnet der Faschingssonntag war, so bunt war er gestern Nachmittag in der Erdinger Innenstadt, wo die traditionelle Narrenschranne stattfand.
Erding – Die Narrhalla trotzte dem Wetter und zeigte ihr umfangreiches Programm auf der Bühne vor dem saisonal geschmückten Frauenkircherl. Auch die Faschingsbegeisterten ließen sich nicht beirren, und so kamen doch knapp 500 Zuschauer, verkleidet als Storch, Darth Vader, Alien oder Pirat, und meist ausgestattet mit einem Regenschirm, auf den Schrannenplatz.
„Wir hätten uns auch besseres Wetter gewünscht“, sagte Narrhalla-Präsident Detlef Felixberger, nachdem die Narrhalla mit ihren Narren und Garden, dem Hofstaat und dem Prinzenpaar in seiner Kutsche, die die Jungelfer zogen, über die Lange Zeile eingezogen waren. Felixberger freute sich aber, trotzdem so viele Zuschauer begrüßen zu dürfen.
Das Prinzenpaar mit Prinz Alexander I. edler Ritter vom Kronthaler Weiher und Prinzessin Amelie I. von der Prinzengarde machte den Auftakt mit dem Prinzenwalzer, der diesmal aufgrund der Rutschgefahr auf der regennassen Bühne etwas weniger schwungvoll ausfiel.
Dafür holten die beiden in ihrer Rede kräftig aus: Als „Hasselhoff für Arme“ bezeichnete die Prinzessin ihren bei der Wasserwacht engagierten Prinzen und kritisierte zudem die „greisligen Hütten“ beim Christkindlmarkt. „Das ist, als wären die 60er besser als Bayern“, spottete der Prinz über das Erdinger Nachtleben im Vergleich zum Dorfener.
Im Kasperltheater präsentierten die Monarchen dann ihre großen Pläne für die Herzogstadt: Die Prinzessin wolle eine Shoppingmall auf dem Gelände des früheren Mayr-Wirt, und der Prinz möchte aus dem Kronthaler Weiher eine Party-Meile machen. Um das zu verhindern, taten sich die Weiher-Bewohner, das Krokodil, der Frosch und der Karpfen, zusammen.
Auch tänzerisch war einiges geboten. Zum ersten Mal tanzte ein Mann bei der Narrenschranne ein Solo: Tanzmajor Christoph Frank begeisterte das Publikum mit seiner perfekten Akrobatik. Auch die Präzision der fast 30-köpfigen Prinzengarde, für die die Bühne heuer extra vergrößert wurde, belohnten die Zuschauer mit viel Applaus. Die Sternchen im Alter von fünf bis acht Jahren waren die jüngsten Tänzerinnen auf der Bühne. Zudem trat die Teenie-Garde auf sowie die Showgruppe Young Stars zum Thema Aladin.