Sanierung des Schulzentrums: Fachräume sind jetzt an der Reihe
Lautes und reges Treiben herrscht auf der Großbaustelle am Geretsrieder Schulzentrum: Jetzt werden endlich die Fachräume saniert.
Geretsried – Vom großzügigen Hof vor den Haupteingängen von Gymnasium und Realschule ist derzeit nicht viel zu erkennen. Im Gegenteil: Wegen des Krans, der Container, der Baufahrzeuge und -materialien wirkt der Platz viel kleiner. Handwerker laufen über die Gerüste an den Fassaden. Andere schleppen Werkzeug oder bedienen einen Presslufthammer. Auf der Großbaustelle am Schulzentrum herrscht lautes und reges Treiben.
Generalsanierung des Schulzentrums läuft seit 2017
Die Schulfamilie ist das gewohnt: Seit 2017 läuft die Generalsanierung von Realschule und Gymnasium. Nach aktueller Berechnung steckt der Landkreis 59 Millionen Euro in die Runderneuerung des über 50 Jahre alten Komplexes. Und Christoph Bauer, im Landratsamt zuständig für das Projekt, ist froh darüber, dass Bauarbeiten und Schulbetrieb nebeneinander möglich sind. Dreck, Lärm und andere Laufwege: „Es gibt schon viele Einschränkungen“, berichtet Bauer.
Hell und großzügig ist die neue Realschul-Pausenhalle
Die Realschüler dürfen sich schon über eine frisch sanierte Pausenhalle samt barrierefreier Rampe freuen. Hell, freundlich und großzügig ist sie geworden – dank neuer Beleuchtung und bodentiefer Fenster. „Das ist ein Riesengewinn“, sagt Bauer. Nur ein paar Kleinigkeiten wie die Sitzbänke auf den Heizkörpern fehlen noch. Für den neuen, zentralen Sitzbereich musste „schweren Herzens“ das Afrika-Haus weichen. Auch der alte Kiosk ist verschwunden. Aber auf ihren Pausensnack müssen die Schüler nicht für immer verzichten. Der neue große Kiosk am Rand der Halle wird gerade gebaut. Er wird künftig Realschüler und Gymnasiasten versorgen, mit jeweils zwei Verkaufsstellen drinnen und draußen. „Er ist so konzipiert, dass man die ganzen Synergieeffekte hat“, erklärt Bauer. „So muss man nicht alles doppelt vorhalten.“

Ein paar Schritte weiter tummeln sich die Zehntklässler der Realschule in ihrem neuen, offenen Lerninselbereich mit modernster Ausstattung. Auch hier ist noch nicht alles fertig, aber der Unterrichtsbetrieb ist möglich. Bauer spricht von „Pleiten, Pech und Pannen“. Beim Kioskbau habe es Verzögerungen gegeben, auch beim Lernbereich für die Zehntklässler. „Einer Firma ist die Funierpresse abgebrannt“, nennt er ein Beispiel. „Aber wir haben es geschafft“, meint der Mitarbeiter des Landratsamts erleichtert.
Großer Rückstand im Obergeschoss
Weit im Rückstand ist die Sanierung der Fachräume im Obergeschoss. In einem Zimmer klafft ein großes Loch in der Wand. „Hier kommt ein Fenster rein“, erklärt Bauer. Im Raum nebenan ist dieses bereits gesetzt – auch neue Oberlichtfenster wurden verbaut. Die Wirkung ist enorm. „Eigentlich wollten wir die Fachräume zum Beginn des Schuljahrs in Betrieb nehmen“, sagt Bauer. Jetzt hofft er, dass dort zu Ostern wieder Fachunterricht möglich ist. Nach drei erfolglosen Ausschreibungsrunden sei man in Verhandlungsverfahren gegangen, „weil wir einfach keine Firma gefunden haben“. Schlussendlich habe man einen Ausstatter für die Fachklassen gefunden, und man liege auch innerhalb der Kostenberechnung, versichert Bauer. Mittlerweile sei eine Entspannung im Baugewerbe erkennbar – die Firmen seien nicht mehr so ausgelastet, und das Landratsamt bekomme mehr Angebote. „Es findet wieder ein gescheiter Wettbewerb statt“, so Bauers Beobachtung.

Vom ersten Obergeschoss geht es in den Fahrradkeller. Auch dort wird fleißig gearbeitet. Wände und Säulen haben bereits einen neuen Anstrich erhalten, gerade sind die Handwerker an der Außenfassade zu Gange. Diese ist dank neuer Lampen ebenfalls unglaublich hell. „Sie verbrauchen viel weniger Energie“, berichtet Bauer. Statt 58 sind es nur 13 Watt. Der Stromverbrauch sei schon um ein Vielfaches gesunken.

Nebenan im Gymnasium gleicht die Eingangshalle einem Rohbau. Sie ist komplett entkernt. Am letzten Schultag vor den Sommerferien habe man mit den lärmintensiven Abbrucharbeiten begonnen, berichtet Bauer. Eine provisorische Wand trennt die Baustelle vom laufenden Betrieb im Gymnasium. Auch hier soll ein großer, heller Sitzbereich die Halle einmal aufwerten. Zudem sei eine barrierefreie Rampe geplant.
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Bauer hofft, in den nächsten Sommerferien den sechsten Bauabschnitt samt Turnhalle in Angriff nehmen zu können. Dann dauert es geschätzt noch eineinhalb Jahre, bis die Generalsanierung des Geretsrieder Schulzentrums abgeschlossen ist.
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