Hat Gen Z wichtige Fähigkeit verloren? Studie mit beunruhigenden Erkenntnissen
In Sachen Digitalisierung hat die Generation Z die Nase vorn. Das hat Folgen. Bei einigen Experten schrillen die Alarmglocken.
Kassel – Die Generation Z ist mit Smartphones, Internet und sozialen Medien aufgewachsen. Von den sogenannten Digital Natives können ihre Eltern wohl einiges lernen. Aber, die jungen Menschen schreiben kaum mehr mit der Hand. Die Handschrift bei ihren Studenten habe sich verschlechtert, beklagt eine Professorin. Auch falle es ihnen schwer, Texte zu verfassen. Ein neues Klischee?
Gen Z hat schon früh mit Bildschirmen und Tastatur zu tun – das hat Folgen
In einer Studie der norwegischen Universität Stavanger stellten Forscher fest, dass 40 Prozent der Schüler ihre handschriftlichen Fähigkeiten im digitalen Klassenzimmer verloren. Und das schon innerhalb eines Jahres. Dafür wurden 585 Schüler an 33 Schulen untersucht.
Auch in der Universität fallen Studenten der Gen Z negativ auf. Sie haben verlernt mit der Hand zu schreiben, heißt es in einem Artikel der türkischen Zeitung Türkiye Today. Die Professorin Nedret Kiliceri von der Universität Istanbul bemängelt, dass selbst Universitätsstudenten die Kenntnis grundlegender Schreibregeln fehle, viele seien nicht in der Lage, sich auf Papier auszudrücken.

„Handschrift ist oft unleserlich“ – Professorin über Gen Z-Studenten
„Die Schrift der Studenten ist entweder nach unten oder nach oben geneigt – und ihre Handschrift ist oft unleserlich“, sagt Kiliceri. „Früher waren die Schüler eher daran gewöhnt, mit Papier und Stift zu schreiben, aber heute haben sie schon früh mit Bildschirmen und Tastaturen zu tun.“ Darunter leide ihre Handschrift. Selbst Studenten mit einer leserlichen Handschrift falle es schwer, effektiv zu kommunizieren. Sie vermeiden lange Sätze und würden es nicht schaffen, lange sinnhafte Absätze zu schreiben.
Generation X | Geburtsjahrgänge 1965 bis 1980 |
---|---|
Generation Y | Geburtsjahrgänge 1980 bis 1995 |
Generation Z | Geburtsjahrgänge 1995 bis 2010 |
Verliert Gen Z das Schreiben durch soziale Medien?
Durch die sozialen Medien hat sich nach Ansicht der Professorin die Art und Weise der Kommunikation der Schüler verändert. „Schüler ziehen es jetzt vor, grundlegende Informationen mit wenigen Worten zu vermitteln. Sie versuchen, Ideen in weniger als 10 Wörtern zusammenzufassen“, stellt Nedret Kiliceri fest. Formelle E-Mails oder Briefe an Autoritätspersonen seien oft so verfasst, als würden die Studenten per WhatsApp mit ihren Freunden sprechen.
Verliert die Generation Z eine Fähigkeit, die die Menschheit seit 5.500 Jahren entwickelt hat, fragt sogar IGN Brasilien. Auf der Plattform Reddit positioniert sich ein Nutzer zum Thema Schreibschrift ziemlich deutlich. Jeder in seiner Generation habe die Schreibschrift gelernt. „Es ist offensichtlich, dass die Boomer und einige der Generation X an einer Form der ‚Überlegenheit‘ gegenüber jüngeren Generationen festhalten müssen“, ist in einem Gen Z „hang out“ Beitrag zu lesen. „Sie können Schreibschrift schreiben, Scheckschreiben schreiben und Briefumschläge adressieren – ich würde die Technologie viel lieber nutzen können, ohne meine Kinder fragen zu müssen, wo sich die Suchleiste befindet.“
Der Generation Z muss sich einiges anhören. „Gen Z ist ein Alptraum“ flucht ein Unternehmer über das Verhalten von den jungen Leuten. Selbst eine Millennial-Mutter kritisiert die junge Generation jetzt stark.(ml)