Schneller zum Spitzingsee: Neuer Transportwagen für Feuerwehr Neuhaus
Schliersee – Um die Hilfsfrist der Feuerwehr am Spitzingsee von zehn Minuten einhalten zu können, schafft Schliersee einen neuen Mannschaftstransportwagen an.
„Die Hilfsfrist von Neuhaus nach Spitzingsee kann nicht eingehalten werden“, berichtete Vize-Feuerwehrkommandant Markus Angler dem Schlierseer Rat in der jüngsten Sitzung. Die geforderten zehn Minuten gelten für die Zeit zwischen Alarm-Eingang und Eintreffen der Feuerwehr vor Ort.
Weg im Winter oft mühsam
Von Neuhaus fahre das Löschfahrzeug mit maximal 40 Kilometer pro Stunde, im Winter mit Schneeketten nochmal langsamer, die Spitzingstraße hinauf. Alternativ wäre die Anfahrt von Schliersee aus möglich. „Von Schliersee aus haben wir schon mal Testfahrten gemacht, da brauchen wir bei besten Voraussetzungen 17 Minuten“, berichtete Angler und betonte nochmal: „Wir müssten innerhalb von zehn Minuten vor Ort sein.“
Am Spitzingsee gebe es derzeit fünf Feuerwehrleute, sagte Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer auf Nachfrage, „und nicht immer sind alle da“. Die Freiwilligen schnell zum Feuerwehrhaus oder an die Einsatzstelle im Ortsteil Spitzingsee mit einem neuen Mannschaftstransportwagen hinaufzubringen und dann mit einem Löschfahrzeug aus Neuhaus nachzuziehen, soll die Lösung sein. „Das Konzept ist abgestimmt mit dem Kreisbrandrat und der Regierung von Oberbayern“, sagte Schnitzenbaumer.
Nichteinhalten der Hilfsfrist könnte noch andere Probleme bringen
Er wies auch darauf hin, dass es Auswirkungen auf das Baurecht am Spitzingsee habe, wenn die Hilfsfrist dauerhaft nicht eingehalten werden kann. Es gelten dann strengere Brandschutzvorschriften. „Das ist sehr aufwendig und manche Nutzungen wären gar nicht möglich“, ergänzte Schnitzenbaumer. Das neue Feuerwehrhaus in Neuhaus ist derzeit in der Planungsphase. Seit diesem Sommer beschäftigt sich die Schlierseer Verwaltung intensiv mit den Planungen. Ab 2024 soll gebaut werden – auch zur Sicherung des Brandschutzes am Spitzingsee.
„Der Mannschaftstransportwagen ist ein Puzzlestück in diesem Konzept“, sagte Florian Zeindl (CSU). Die Kostenschätzung liegt bei rund 120.000 Euro. Die Mittel sind laut Kämmerin Heidi Riesenthal im Finanzplan 2024 bereits eingestellt. Eine Förderung könne beantragt werden. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Beschaffung. Judith Weber