Ein Erfolgsmodell seit 30 Jahren: Der Dorfener Bauernmarkt feiert Jubiläum – Spende ans Erste-Hilfe-Team für die Seele

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Großzügige Spende, große Freude: Danuta Pfanzelt vom BRK (3. v. r.) nahm den Scheck (v. l.) von den Marktbetreibern Rosi Huber, Heidi Lechner, dem Vorsitzendem Nikolaus Blasi, Regina Blasi und Christiane Brandl vor dem Albrecht-Stadl entgegen. © mhe

Der Bauernmark in Dorfen hat bald Geburtstag, und zwar einen runden: Im März sind es 30 Jahre, so lange vermarkten hier die Landwirte aus der Region schon jeden Freitag ihre eigenen Erzeugnisse. Die Betreiber und deren Kunden legen nicht nur großen Wert auf gute Produkte, sondern spenden auch an Organisationen, die vor Ort Gutes tun.

Dorfen – Sie sind ein Hingucker: Aktuell bezaubern wieder die Holzhäschen, umringt von Primeln und Palmkätzchen, die Kunden im Albrecht-Stadl am Isen-Wehr. Im Advent standen zwischen Tannenzweigen im Eingangsbereich des Bauernmarkts kleine Nikoläuse.

Die hölzernen Kunstwerke, die Peter Breth für jede Saison anfertigt, kosten zehn Euro und sind die Basis für die Spenden, die das Team des Bauernmarkts zwei Mal im Jahr übergeben kann. „On Top kommen noch Trinkgelder, die man direkt in die bunte Sparkuh neben der Kasse werfen kann“, erklärt Marktleiterin Heidi Lechner. „Vor Weihnachten ist ganz schön was zusammengekommen“, fügt sie an.

Es war ihre Idee, in diesem Jahr den Scheck über 1400 Euro an das Kriseninterventionsteam (KIT) des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis zu übergeben. Danuta Pfanzelt, stellvertretende Leiterin des Fachdienstes Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV), freute sich sehr über die großzügige Zuwendung. „Vergelt’s Gott. Das Geld ist bei uns gut angelegt, denn das KIT finanziert sich ausschließlich über Spenden“, sagte die BRK-Sprecherin.

Pfanzelt gehört zu den 18 Ehrenamtlichen in der Region, die rund um die Uhr bereitstehen, um Erste Hilfe für die Seele zu leisten. „Wir sind dabei, wenn die Polizei nach einem Unfall die Todesnachricht überbringen muss“, erzählt sie von den Einsätzen der Bereitschaft in Dorfen und Erding.

Der Kriseninterventionsdienst werde nämlich gerufen, wenn beispielsweise ein Zug eine Person überfahren hat, um den Lokführer zu betreuen. Aber auch bei einer Reanimation zu Hause sei das KIT regelmäßig dabei, ebenso nach Verkehrs- und Arbeitsunfällen. Nicht zuletzt wird der seelische Beistand nach Überfällen und Vergewaltigungen geleistet. „Wir wollen verhindern, dass bei Opfern und Hinterbliebenen eine posttraumatische Belastungsstörung auftritt.“

Die vielfältigen Spendenaktionen gehören zum Renommee des Dorfener Bauernmarktes, ebenso wie das reichhaltige Angebot, das von Kuchen über Fleisch, Wurst, Käse, Eier und Brot bis zu Gemüse, Obst, Marmelade und Essig oder auch Selbstgebranntem reicht.

„Aus dem Umland frisch auf den Tisch ist unser Motto“, erinnert sich Klaus Blasi an die Gründung des Vereins vor genau 30 Jahren. Damals hatten sich 31 Direktvermarkter aus Dorfen zusammengefunden – ein Erfolgsmodell, wie es der Vorsitzende bezeichnet.

Mittlerweile ist der Albrecht-Stadl zu einer festen Institution geworden. Nicht nur für Karotten, Kürbisse und Kartoffeln, sondern auch für Kuchen und „gute Gespräche“, meint Stammkundin Rita Daffner aus Dorfen, die regelmäßig an den Freitagen hier einkehrt. Das sieht Max Huber aus Grüntegernbach ebenso: „Man trifft nette Leute zum Ratschen – und natürlich überzeugt auch die Qualität der frischen Produkte direkt vom Erzeuger.“

„Den 30. Geburtstag wollen wir entsprechend feiern“, erzählt Vorsitzender Blasi. „Am Freitag, 8. März, findet ein Jubiläumsmarkt satt, jeder Kunde bekommt eine Blume überreicht“, kündigt er an. Am Sonntag, 10. März, ist in Dorfen Mittefastenmarkt und die offizielle Feier mit Mittagstisch und Musik. Beginn ist um 11 Uhr.

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