Eierstockkrebs bekämpfen: Neue Studie macht Hoffnung – mRNA-Wirkstoff tötet Tumor ab

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Eierstockkrebs zählt zu den aggressivsten Krebsarten. Forscher entwickelten nun eine Möglichkeit, die Tumore in den Eierstöcken abzutöten.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) etwa 7.300 Frauen an Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom). Die Krebsart gehört zu den aggressivsten Tumoren, so dass laut ZDF heute jährlich nicht nur Tausende Frauen daran erkranken, sondern auch Tausende dadurch sterben. Häufig wird der Krebs erst spät erkannt, wenn er bereits weit fortgeschritten ist und sich schon Metastasen gebildet haben. Nun gelang Forschern jedoch ein bahnbrechender Erfolg bei der Bekämpfung des Ovarialkarzinoms.

Eierstockkrebs bekämpfen: Neue Studie macht Hoffnung mit mRNA-Wirkstoff

Eierstockkrebs
Jedes Jahr erkranken in Deutschland Tausende Frauen an Eierstockkrebs – und Tausende sterben daran. © Pond5 Images/IMAGO

Für ihre im Fachmagazin Cancer Communications veröffentlichte Studie haben Wissenschaftler der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums Frankfurt eine künstliche mRNA als Wirkstoff entwickelt, die die unkontrollierte Vermehrung der Krebszellen verhindert oder sie abtötet. Denn bei 96 Prozent der Patientinnen mit Eierstockkrebs ist das Gen p53 mutiert. Dieses Gen enthält die Bauanleitung für ein Protein, welches normalerweise Schäden in der Zellen-DNA erkennt sowie Mechanismen zur Reparatur auslöst. Ist das Gen mutiert, funktioniert dieser Schutzmechanismus allerdings nicht.

Denn möchte eine Zelle ein bestimmtes Protein herstellen, lässt diese eine Abschrift (wird mRNA genannt) des Gens anfertigen, welche die Bauanleitung für das Protein enhält. Allerdings weisen bei von einem Ovarialkarzinom betroffenen Frauen die mRNAs ebenso Fehler auf wie das Gen, von welchem sie kopiert wurden. Die Forschenden haben nun im Labor eine mRNA mit einem Bauplan für ein fehlerloses Protein entwickelt. Diese künstliche mRNA wurde, in Fettbläschen verpackt, mit Kulturen von menschlichen Krebszellen zusammengebracht. Dabei zeigte sich, dass die Zellen die künstliche mRNA verwendeten, um damit funktionsfähiges p53-Protein zu bilden.

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Eierstockkrebs: Künstliche mRNA lässt Tumorzellen schrumpfen und tötet sie ab

Die künstlich hergestellte mRNA wurde für die Studie erfolgreich gegen im Labor gezüchtete Eierstockkrebs-Tumore eingesetzt. Diese schrumpften nach der Behandlung und begannen sogar, abzusterben. Zudem wurde die mRNA an Mäusen getestet. Auch bei den Tieren verschwanden die Tumore in den Eierstöcken nahezu vollständig. Die Wissenschaftler möchten in einem nächsten Schritt die mRNA an Eierstock-Patientinnen erproben.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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