Viele Lichtblicke, aber auch zwei Fünfer: Noten zum Bayern-Triumph über Donezk
Gegen Schachtar Donezk wackelte der FC Bayern kurz, zeigte dann allerdings eine souveräne Leistung. Noten und Einzelkritik zum Spiel.
Gelsenkirchen – Die Stimmung auf den Rängen der Schalker Veltins Arena, dem Ausweichstadion von Schachtar Donezk aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, war zu Beginn der Partie noch etwas gedämpft. Auf dem Rasen lieferten sich der FC Bayern und das Team vom Donbass in der Anfangsphase allerdings einen munteren Schlagabtausch.
Der frühe Treffer durch Kevin in der 5. Minute schien den deutschen Rekordmeister wachgerüttelt zu haben – die prompte Antwort folgte bereits sechs Minuten später durch Konrad Laimer. Doch just, als sich die Zuschauer „Auf Schalke“ auf einen torreichen Champions-League-Abend einzustellen schienen, flachte das Spielniveau etwas ab.
Olise vom Punkt: FC Bayern macht gegen Schachtar Donezk erst spät den Sack zu
Die Bayern drängten zwar fortan auf den Führungstreffer, doch fehlte es den Münchnern an Zielgenauigkeit. Michael Olises Versuch in der 35. Minute flog knapp über den Querbalken, auch Leroy Sane agierte glücklos. Als Schachtar dann kurz vor der Pause in Person von Georgiy Sudakov die große Möglichkeit zur erneuten Führung verpasste (43.), stand Thomas Müller auf der anderen Seite mal wieder genau richtig und stellte auf 2:1 für die Bayern (45.).
Im zweiten Durchgang zeigte die Elf von Vincent Kompany dann eine souveräne Leistung, wenn auch der entscheidende Treffer zum 3:1 vom Elfmeterpunkt durch Olise (70.) erst spät fiel. Kurz vor Schluss erhöhten Jamal Musiala (87.) und Doppelpacker Olise (90+3.) dann sogar noch auf 5:1.

FC Bayern gegen Schachtar Donezk: Noten und Einzelkritik
Durch den mehr als verdienten 5:1-Sieg gegen Schachtar finden sich die Bayern in der großen Champions-League-Tabelle in einer guten Ausgangsposition wieder. Mit zwölf Punkten rangieren die Münchner aktuell auf Platz acht, der die direkte Qualifikation für das Achtelfinale bedeuten würde. Am nächsten Königsklassen-Spieltag im neuen Jahr muss der FC Bayern dann auswärts bei Feyenoord Rotterdam ran.
Daniel Peretz
Aufgrund des Rippenbruchs von Manuel Neuer gab der Israeli sein Debüt für den FC Bayern in der Champions League. Wurde schon in der 1. Minute gefährlich von Donezk angelaufen. Beim Gegentor streckte er sich vergeblich. Note: 3
Meine news
Konrad Laimer
Beim 0:1 war er nicht gut postiert. Dennoch war der Rechtsverteidiger einer der auffälligsten FCB-Stars. Offensiv extrem aktiv – und sogar torgefährlich. Den Treffer zum 1:1 wuchtete er in die Maschen. Nach der Auswechslung von Guerreiro spielte der „Wunderwuzzi“ (zu Deutsch: Tausendsassa) Linksverteidiger. Note: 2
Dayot Upamecano
Verteidigte hoch und gewann auch in der gegnerischen Hälfte Bälle. Er war aber schon mal sattelfester. Note: 3
Minjae Kim
Der Dauerbrenner stand wieder in der Startelf. Vor dem 0:1 hätte er etwas konsequenter gegen Torschütze Kevin in den Zweikampf gehen können. Möglicherweise fehlte da die Spritzigkeit. Trotzdem ein erneut ordentlicher Auftritt. Note: 3
Raphael Guerreiro
Gegen Heidenheim noch ganz vorne eingesetzt, gegen Donezk auf seiner gewohnten Position als linker Verteidiger. Sehr blasse Leistung des Portugiesen. Note: 5
Joshua Kimmich
Chef im Mittelfeld. Spielte kontrollierter und bissiger als Goretzka. An der Entstehung des 1:1 beteiligt. Solider Auftritt. Note: 3
Leon Goretzka
Beim frühen 0:1 der Ukrainer ließ Goretzka die Lücke zwischen Laimer und Kim klaffen. Der Ex-Schalker durfte erneut von Anfang an ran, weil Aleksandar Pavlovic nach seinem Comeback nach seinem Schlüsselbeinbruch eine Pause brauchte. Nach 45 Minuten hatte er die wenigsten Ballberührungen aller Bayern. Note: 5
Michael Olise
Unauffälliger Auftritt des jungen Franzosen, der es aktuell nicht schafft, sich aus seinem Formtief zu lösen. Das galt zumindest in den ersten 45 Minuten. Nach der Pause steigerte er sich, nicht nur wegen seines verwandelten Elfmeters zum 3:1, sondern vor allem wegen seines Traumtors zum 5:1. So macht er wieder Spaß! Note: 2
Jamal Musiala
Wenn die bayerische Offensive ausstrahlte, dann über Musiala und seine unnachahmlichen Dribblings. Beim Treffer von Müller behielt der Ausnahmespieler die Übersicht und legte abgezockt auf den einlaufenden Angreifer quer. Beim Treffer zum 4:1 eiskalt. Note: 2
Leroy Sane
Als Ex-Schalker war der Linksfuß zwar entsprechend motiviert, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, doch das gelang Sane nur bedingt. Bei Abschlüssen zögerte er häufig zu lange und verlor mit seinen Haken den Ball in aussichtsreicher Position. Dafür stimmte seine Körpersprache, vor dem 2:1 durch Müller hatte er den Ballgewinn. Note: 4
Thomas Müller
Vor allem in der ersten Hälfte traf Müller im gegnerischen Strafraum einige falsche Entscheidungen und wirkte generell unglücklich. Doch beim 2:1 war der Routinier, der statt des verletzten Harry Kane in der Spitze spielte, zur Stelle und blieb im Abschluss cool. Note: 3