Neues Problem auf der S4: Der Hang hinter dem Kloster Fürstenfeld kann nicht wie geplant repariert werden – er bleibt abrutschgefährdet. Züge müssen die Stelle daher weiter langsam passieren – auf unbestimmte Zeit.
Fürstenfeldbruck - Schon seit Sommer vergangenen Jahres werden die Züge auf der S4-Strecke, die vom Buchenau Richtung Fürstenfeldbruck fahren, durch eine Langsamfahrstelle aufgehalten. Alle Züge, egal ob S-Bahn, Regionalzug oder der schnelle Eurocity aus der Schweiz, müssen auf 20 km/h abbremsen. Über 500 Meter erstreckt sich das Gezuckel, das wertvolle Zeit kostet und den auf Minuten gepolten Fahrplan der Bahn ein ums andere Mal durcheinanderwirbelt. Grund sind zwei instabile Hangstellen am Engelsberg.
Eigentlich hatte die Bahn begonnen, den Schaden mit großen Befestigungssteinen zu sanieren. Doch kurz nach Beginn der Arbeiten wurden diese schon wieder eingestellt. Der Grund: Der Schaden ist größer als gedacht, ihn nur mit einer Fuhre Steine zu flicken, funktioniert nicht. „Der Hang weist weiterhin eine sehr hohe Feuchtigkeit auf und hat sich im Zuge der Arbeiten als noch instabiler herausgestellt als angenommen“, teilt ein Bahnsprecher auf Anfrage mit. Daher seien die Arbeiten im Dezember abgebrochen worden.
Wer aus dem S-Bahn-Fenster ungefähr auf Höhe des Klosters Richtung Wald blickt, kann genau erkennen, wo sich die schadhaften Stellen befinden. Sie sind mit weißen Planen abgedeckt. Ein Kleinbagger steht noch etwas verloren im Schnee, der Weg oberhalb ist notdürftig abgesperrt, sonst rührt sich nix.
Wie geht es weiter? „Nun prüfen wir alternative Bauverfahren zur Hangstabilisierung“, teilt die Bahn mit. Aber die Planungen seien „komplex“, es müsse zudem „so umweltschonend wie möglich“ vorgegangen werden. Auch die Naturschutzbehörde hat ein Wort mitzureden. „Da die Prüfungen und Planungen aktuell laufen, können wir noch keine genaue Prognose zur Beseitigung der Langsamfahrstelle nennen. Sie wird aber auf jeden Fall bis in den Herbst hinein bestehen bleiben.“
Zu allem Übel ist seit 18. Dezember weiter östlich, zwischen Fürstenfeldbruck und Eichenau ungefähr auf Höhe des Emmeringer Wasserwerks, eine weitere Langsamfahrstelle hinzugekommen. Auf 100 Meter müssen die Züge wieder auf 20 km/h abbremsen. Es handele sich um einen Schienenfehler, erklärt der Bahnsprecher. Und hat hier immerhin eine gute Nachricht: „Diesen werden wir im Laufe der nächsten Woche durch den Austausch eines Schienenstücks reparieren, sodass diese Langsamfahrstelle dann wieder beseitigt ist.“