Ein prächtiges Feuerwerk zur Geburt

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In der Silvesternacht im Kreißsaal: Veronika Isenmann (l.), hier mit ihrem Mann Heinrich und ihrem Sohn Heinrich junior, brachte Töchterchen Apollonia um 3.30 Uhr zur Welt. Im selben Zimmer der Wochenstation erholt sich Ebru Ertekin (r.), hier mit ihrem Mann Serkan, von der Geburt ihrer Tochter, die um 0.45 Uhr geboren wurde und noch keinen Namen hat. © Bettina Stuhlweißenburg

Gleich zwei Babys haben in der Silvesternacht im Krankenhaus Agatharied das Licht der Welt erblickt: Das erste war eine Punktlandung – zumindest fast. Das zweite kam statt der Nachspeise.

„Bei der Pizza waren wir noch daheim, beim Eis dann nicht mehr“, erzählt der frisch gebackene Papa Heinrich Isenmann schmunzelnd. Der 26-Jährige sitzt am Wochenbett seiner Frau Veronika, die im Kreißsaal des Krankenhauses Agatharied gerade Apollonia das Leben geschenkt hat – eine kleine Schwester für Heinrich junior. Der Fünfjährige hat sich das Orangeneis als Abschluss des Silvesteressens dann mit der Oma schmecken lassen, die abrufbereit war. Mit ihr durfte er auch die Raketen anzünden, während Mama und Papa in Agatharied noch eine Weile spazieren gehen mussten, bis es wirklich so weit war. Sogar das Feuerwerk haben sie sich vom Stadlberg aus noch angeschaut, bevor sie in den Kreißsaal zurückkehrten.

Da ging dann alles sehr schnell: „Es war kurz und knackig“, erzählt die 25-jährige Mama, während sie ihre schlafende Tochter im Arm hält. „Der anstrengende Teil dauerte nur zehn Minuten.“ Bei einer Größe von 50 Zentimetern bringt die kleine Fischbachauerin 3220 Gramm auf die Waage. „Ihr Bruder war ein Kilo schwerer bei seiner Geburt“, erzählt Heinrich Isenmann, der das gleichnamige Straßenbauunternehmen, ein 60 Jahre alter Fischbachauer Familienbetrieb, leitet. Außerdem habe Apollonia dunklere Haare als ihr Bruder, wie die Mama ergänzt.

Veronika Isenmann freut sich, ein Neujahrsbaby zu haben: „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt sie, „jetzt haben wir an Silvester immer doppelten Grund zum Feiern.“ Dabei ist die Familie in dieser Hinsicht schon erprobt. Denn nicht nur, was die Fortführung des Straßenbauunternehmens anbelangt, sind die Isenmanns traditionsbewusst. „Meine Schwester hat auch am 1. Januar Geburtstag“ erzählt Heinrich Isenmann.

Eine Überraschung war Apollonias Geburt um 3.30 Uhr am Neujahrsmorgen nicht: Der errechnete Termin war der 1. Januar, weshalb sich die Isenmanns schon auf eine etwas andere Silvesterparty eingestellt hatten.

Noch pünktlicher war die Tochter von Ebru und Serkan Ertekin aus Kolbermoor: Das zarte Mädchen kam um 0.45 Uhr zur Welt – fast eine Punktlandung, denn auch in ihrem Fall ist der 1. Januar der errechnete Geburtstermin gewesen. „Anfangs habe ich das Feuerwerk noch gehört, aber dann, unter den Wehen, habe ich nichts mehr wahrgenommen“, erzählt die frisch gebackene Mama, die noch etwas angeschlagen von den Strapazen der Geburt auf ihrem Wochenbett sitzt, während ihr Baby selig neben ihr schlummert.

Für die 28-jährige Bürokauffrau ist es bereits die dritte Geburt. Sie und ihr Mann haben nun einen Drei-Mäderl-Haushalt daheim. „Eigentlich dachten wir, dass es nach zwei Mädchen ein Bub wird“, erzählt Ebru Ertekin und lächelt. Der Freude über den Familienzuwachs tut das keinen Abbruch – Hauptsache gesund. Allerdings wird sie nun viel zu tun haben: Die beiden älteren Schwestern Nefes und Defne sind erst zwei beziehungsweise ein Jahr alt: „Aber mit der Hilfe meines Mannes und der Hilfe der Oma schaffe ich das“, sagt sie. Die Oma wurde auch gerufen, als die Geburt um kurz vor Mitternacht konkret wurde. Ebru Ertekin hatte da schon einige Wehen zu Hause abgewartet, sodass es im Kreißsaal dann recht schnell ging. „Schneller als ich dachte“, sagt Ebru Ertekin, die sich bewusst für das Krankenhaus Agatharied als Geburtsklinik entschieden hat. „Ich habe schon meine beiden älteren Tochter hier geboren, und fühle mich sehr gut versorgt hier“, sagt die Kolbermoorerin.

Jetzt fehlt der Familie Ertekin nur noch ein Name für den Familienzuwachs, der mit 3160 Gramm und 48 Zentimetern das Licht der Welt erblickte. „Wir konnten uns bisher noch nicht auf einen Namen einigen“, erzählt Ebru Ertekin lachend. Vielleicht gibt ja der Charakter ihres Neujahrsbaby einen Ideenimpuls: „Ich glaube, sie wird eine Ruhige“, sagt die Mama.

Dagegen ist es im Kreißsaal Agatharied keineswegs ruhig. Das dritte Baby des neuen Jahres ist schon unterwegs, erzählt Hebamme Barbara Staudinger, die am Neujahrstag Dienst hat. Ihr zufolge wurden im alten Jahr in Agatharied 1218 Babys geboren – 57 mehr als im Jahr 2023, als 1161 Babys zur Welt kamen. Damit hat sich die Zahl der Geburten ungefähr auf dem Vor-Corona-Niveau eingependelt, „mit einer leichten Steigerung“, erklärt Staudinger.

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