„Etwas riskieren“: Tourismusforscher verrät, wie man beim Urlaub sparen kann
Die Planung des Sommerurlaubs beginnt bei den meisten Menschen spätestens mit Jahresbeginn. Tourismusforscher Jürgen Schmude hat dazu einige Spartipps parat.
Die kalten Wintertemperaturen lassen die Sehnsucht der Menschen nach einer Reise in wärmere Gefilde, die mit keinem anderen Reisepass als dem Deutschen weltweit entspannter anzutreten ist, wachsen. Viele von ihnen schauen sich deshalb nach möglichen Urlaubszielen um. Ohne dabei auf das Budget zu achten, ist in Zeiten steigender Inflationsraten und hoher Energiepreise kaum möglich. Auch bei der Urlaubsplanung steht häufig das Sparen im Mittelpunkt. Möglichkeiten gibt es genügend, wie Tourismusforscher Jürgen Schmude von der LMU München gegenüber dem Bayerischen Rundfunk betonte. Wir fassen die wichtigsten Spartipps des Professors für Sie zusammen.
Frühbuchen lohnt sich
Die Corona-Pandemie hat das Buchungsverhalten der Menschen nachhaltig beeinflusst, sie sind vorsichtiger geworden in Sachen Frühbucher-Angeboten. In vielen Fällen zu Unrecht, erklärt Schmude: „In der Regel gibt es relativ großzügige Stornierungsmöglichkeiten. Man läuft also nicht in Gefahr, dass das Geld weg ist, wenn man frühzeitig die Reise bucht.“ Anstatt Geld zu verlieren, könnten die Leute auf diese Weise Geld sparen: „Frühbuchen lohnt sich auf jeden Fall, besonders bei gefragten Zielen. Denn wenn ich zu lange warte, laufe ich Gefahr, dass ich in der Hochsaison nichts mehr bekomme.“ Ein weiterer Faktor für das Frühbuchen: Ab Mai soll die Ticketsteuer auf Flüge erhöht werden.

Individuelle Reise bietet mehr Sparmöglichkeiten
Wer eine Pauschalreise antritt, ist in seiner Flexibilität häufig eingeschränkt – auch was die Sparmöglichkeiten betrifft: „Die Pauschalreisen sind häufig an feste Buchungstermine gebunden, dabei ist der Anreisetag nun mal meistens der Samstag“, erklärt der Tourismusforscher. Menschen, die individuell reisen, hätten hingegen leichter die Möglichkeit, einen anderen An- und Abreisetag als den Samstag zu wählen, wodurch in einigen Fällen Geld gespart werden kann.
Abflug und Landung an kleinerem Flughafen häufig günstiger
Wer den Luxus hat, in seiner Nähe mehrere Flughäfen erreichen zu können, sollte sich die Mühe machen, die Flugpreise von den unterschiedlichen Airports aus zu vergleichen. Für Menschen aus München würde das konkret die Flughäfen in Nürnberg und Memmingen betreffen. Schmude betont zudem: „Man muss auch nicht wie ein Lemming dahin reisen, wo alle anderen auch hinreisen. Stattdessen kann man etwas riskieren und in eine etwas unbekanntere Destination reisen, die vielleicht etwas günstiger ist.“
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Onlinebuchung zumeist billiger als Gang in das Reisebüro
Die Anzahl an Menschen, die ihren Urlaub im Reisebüro buchen, nimmt in Zeiten der Digitalisierung ab. Schmude versteht das zum Teil, meint dazu: „Online ist es meistens etwas günstiger. Wer einfach nur eine Reise von A nach B bucht, wird sich im Internet leichttun.“ Allerdings sieht der Tourismusforscher nach wie vor auch Vorteile bei der Präsenzbuchung: „Sobald es ein bisschen komplizierter wird, mit Zwischenaufenthalten oder der Gruppenkonstellation, ist das Reisebüro immer noch eine praktische Alternative.“