Ausflugstipps: Das sind elf der schönsten Klein- und Mittelstädte auf der Schwäbischen Alb
Städtereisen liegen im Trend. Es muss aber ja nicht gleich immer die Millionenmetropole sein, die man ohnehin kaum an einem einzigen Tag erkunden kann. Deshalb gibt es hier nun elf Ausflugstipps für Klein- und Mittelstädte auf der Schwäbischen Alb, die definitiv einen Besuch wert sind.
Schwäbische Alb - Die Alb ist so vielfältig wie ihre Menschen - und das zweitgrößte Mittelgebirge Baden-Württembergs lockt nicht nur landschaftlich mit vielen Wander- und Klettermöglichkeiten zwischen Schwarzwald und dem Ipf bei Bopfingen als östlichem Ausläufer der Schwäbischen Alb. Sondern hat eben auch viel Vergangenheit zu bieten, mit Eiszeitkunst, Römern und Stauferkaisern.
Vor allem aber hat die Schwäbische Alb viele Hügel und Berge, Burgen und Schlösser sowie nicht zuletzt durch die Biosphäre Schwäbische Alb etliche teils sogar ausgezeichnete E-Bike-Trails und Wanderwege zu bieten, die wiederum eine Vielzahl an geologischen Highlights auch abseits der Strecke auszeichnen.
Hinsichtlich des Ausflugsziels hat man also über die gesamte Schwäbische Alb hinweg die Qual der Wahl - und dennoch gibt es jetzt hier mal elf alphabetisch angeordnete Orte, die sich für einen Kurztrip besonders lohnen könnten:
Aalen (Ostalbkreis)
Erleben kann man in der einstigen römischen Stadt mit ihren heute fast 70.000 Einwohnern so einiges. Es gibt Thermen, einen Heilstollen, ein Schloss, das Urweltmuseum und vor allem das römische Unesco-Welterbe, den obergermanisch-raetischen Limes.
Aalen beherbergte einst das größte römische Reiterkastell nördlich der Alpen, dies und noch viel mehr erfährt man im Limesmuseum. Auch sind Aalen und seine Umgebung Teil des Unesco-Geoparks Schwäbische Alb, sodass man ringsherum nicht nur wandern, sondern auch auf vielen Radwegen einiges erleben kann.
Auch die Aalener Innenstadt hat viele verwinkelte Gassen zu bieten, die älteste Fachwerkfassade befindet sich in der Radgasse.
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Albstadt (Zollernalbkreis)
Ganz weit oben auf der Schwäbischen Alb befindet man sich in Albstadt. Genauer gesagt auf 731 Metern über dem Meeresspiegel. Albstadt mit seinen knapp 47.000 Einwohnern liegt an der Nordwestgrenze des Albtraufs und gilt wegen der Hochplateaulage als das „Penthouse der Schwaben“.
Entlang der Traufkante gibt es weite Wacholderheiden und lichtdurchflutete Wälder, wer zu Fuß unterwegs ist, dem seien insbesondere die „Traufgänge“ ans Herz gelegt. Die zehn ausgezeichneten Premiumwanderwege rund um Albstadt beeindrucken mit faszinierenden Ausblicken entlang des Albtraufs.
Auch Mountainbike-Profis und Hobbyradler machen Albstadt regelmäßig unsicher. Im Downhillpark mit umgebautem Skilift kann man sich wagemutig in die Abfahrt stützen oder die abwechslungsreichen Trails kennenlernen. Außerdem finden dort jährlich mit dem UCI Mountain-Bike-Weltcup (seit 2023 nicht mehr Teil des Rennkalenders) und dem Albstadt Bike-Marathon zwei Rad-Großveranstaltungen statt.
Bad Urach (Landkreis Reutlingen)
Beinahe 13.000 Einwohner zählt die Schäferlaufstadt Bad Urach. Bekannt ist sie einerseits durch die Uracher Wasserfälle, andererseits aber auch durch die hiesigen Thermen. Als anerkannter Luftkurort am Fuße der Schwäbischen Alb bietet der Ort heilsame Quellen, abwechslungsreiche Wanderwege wie die fünf zertifizierten Premiumwanderwege „Grafensteige“, aber auch historische Bauten und viel unberührte Natur.
Lohnenswert ist ein Spaziergang durch das Maisental, wo man zunächst entlang des gluckernden Brühlbachs und der Hangwälder läuft, um letzten Endes beim Uracher Wasserfall anzukommen. Einen Besuch wert ist auch die Burgruine Hohenurach.
Die AlbThermen bieten wiederum quellfrisches Mineral-Thermalwasser - der perfekte Ort für ein bisschen Entspannung. Das Heilwasser stammt aus zwei heißen Quellen, die in 770 Metern Tiefe entspringen.
Übrigens: Einer bekannten Legende nach wurde das schwäbische Nationalgebäck, die Brezel, in Bad Urach erfunden.
Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis)
Kaum ein Ort ist so mit der Geschichte der Erde verbunden wie Blaubeuren. Die fast 13.000-Einwohner-Stadt in der Nähe von Ulm ist umgeben von bewaldeten Höhenzügen und schroffen Felsen, und befindet sich mitten in einem Talkessel der Ur-Donau.
Blaubeuren punktet einerseits mit eiszeitlichen Sensationsfunden wie der „Venus vom Hohle Fels“, die im Urgeschichtlichen Museum (Urmu) ebenso zu sehen ist wie Fragmente von Musikinstrumenten, die als älteste von Menschen geschaffene Kunstwerke der Welt gelten. Das Museum ist umgeben von malerischen Fachwerkhäusern und mindestens ebenso einen Besuch wert wie das Kloster Blaubeuren.
Absoluter Touristenmagnet in der Kleinstadt ist allerdings das mystische Naturphänomen Blautopf. Je nach Jahreszeit schimmert die sagenumwobene Karstquelle durch ihr besonders intensiv türkisblau schimmerndes Wasser.
Ehingen (Alb-Donau-Kreis)
Die Bier-Hauptstadt Baden-Württembergs liegt in der Nähe von Ulm. Fünf historische Brauereien mit mehr als 50 unterschiedlichen Biersorten zählt das Städtchen mit seinen mehr als 27.000 Einwohnern, Ehingen ist die Bierkulturstadt der Schwäbischen Alb und trägt diesen Ruf in Form eines Bierwanderwegs in Form von gemütlichen Brauereien, feinen Bierprodukten, Verkostungen und Besichtigungen in die Welt.
Um das 17. Jahrhundert erlebte Ehingen seine Blütezeit, weil gleich mehrere religiöse Ordensgemeinschaften wie Franziskaner, Benediktiner und Zisterzienser ihre Spuren in der Stadt hinterlassen haben. So gibt es mehrere Klöster und Kirchen - und auch die einladende Altstadt weiß Touristen wie Einheimische ein ums andere Mal zu beeindrucken.
Hayingen (Landkreis Reutlingen)
Gerade einmal 2215 Einwohner zählt Hayingen - und doch trägt der anerkannte Luftkurort den Titel einer Stadt. Hayingen liegt mitten im Herzen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und ist gleich aus mehreren Gründen ein beliebtes Ziel für Touristen. Einerseits besticht der Ortskern durch etliche schöne Fachwerkbauten, andererseits ist das Städtchen ein beliebter Ausgangsort für Ausflüge ins benachbarte Glastal und ins Große Lautertal.
Egal ob man dabei lieber wandert, Rad fährt oder auf der Lauter paddelt: Landschaftlich geht es an Wacholderheiden vorbei, man entdeckte seltene Orchideen und Silberdisteln. Wer ein paar Höhenmeter auf den Touren der „Hochgehberge“ wagt, der erreicht schöne Aussichtspunkte und kann bei passendem Wetter sogar einen Blick ins Alpenvorland erhaschen.
In der Nähe befindet sich auch die Wimsener Höhle, die einzige mit einem Kahn befahrbare Wasserhöhle in Deutschland.
Und das von der Unesco zum „Immateriellen Kulturerbe“ erklärte Hayinger Naturtheater ist sowieso in den Sommermonaten einen Besuch wert.
Hechingen (Zollernalbkreis)
Gut, dass Hechingen in dieser Liste auftaucht, ist quasi logisch. Denn daran ist zunächst einmal die mächtige Burg Hohenzollern schuld, die über der knapp 20.000-Einwohner-Stadt erhaben thront. Ein Besuch der Burg in der ehemaligen Residenzstadt des Fürsten von Hohenzollern-Hechingen ist natürlich Pflicht. Auch ein Besuch des Römischen Freilichtmuseum in Hechingen-Stein lohnt allemal.
Generell gilt Hechingen als Wanderparadies, weil man vielerorts genau die Schönheit der Schwäbischen Alb entdeckt, die das Mittelgebirge vielerorts so prägend macht. Zumal einem auf Wanderschaft regelmäßig Burg Hohenzollern in den Blick gerät. Übrigens: Die schönsten Ausblicke auf den Hohenzollern hat mal vom „Zeller Horn“.
Lichtenstein (Landkreis Reutlingen)
Schon wieder so ein Prachtbau auf einem Berg. Aber dieses Mal ist es ein Schloss - genauer gesagt Schloss Lichtenstein. So etwas wie das schwäbische Neuschwanstein - und damit das Märchenschloss Baden-Württembergs. Die Anregung für den Bau von Schloss Lichtenstein kam über den Roman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff. Aufgrund dessen ließ Graf Wilhelm von Württemberg auf 817 Meter Höhe das Märchenschloss errichten.
Lichtenstein kann sich aber nicht nur darauf verlassen, dass Besucher aufgrund des legendären Schlosses die fast 10.000 Einwohner zählende Kleinstadt aufsuchen. Sondern lockt auch mit Wanderwegen der „Hochgehberge“ und Höhlentouren. Im Echaztal befindet sich zum Beispiel die Olgahöhle, die offenbar erst vor 10.000 Jahren entstanden ist. Die dort zu findenden, bizarren „Kalktuffpolstern“ sehen aus wie versteinerter Blumenkohl.
Deutlich älter sind dagegen die Bärenhöhle und die Nebelhöhle, beide ebenfalls ein Pflichttermin, wenn man ohnehin in der Gegend unterwegs ist. Und wer davon auch noch nicht genug bekommen hat, der kann sich im Lichtensteiner Abenteuerpark weit oben in den Baumwipfeln so richtig austoben.
Neuffen (Landkreis Esslingen)
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei - also gibt‘s jetzt ergänzend zu Burg Hohenzollern und Schloss Lichtenstein auch noch die Burgruine Hohenneuffen. Die imposante Festung auf 743 Metern Höhe ist die größte mittelalterliche Burganlage der gesamten Schwäbischen Alb - auch wenn sie nicht mehr vollständig erhalten ist.
Außerdem kann man es sich in der Neuffener Toskana (so wird die Gegend liebevoll genannt) richtig gut gehen lassen - etwa beim Genuss des berühmten Tälesweins und beim Blick auf den Albtrauf, die „Blaue Mauer“, am Horizont.
Vor allem für Familien ein Highlight ist auch ein Besuch des Freilichtmuseums im Nachbarort Beuren. Egal ob es nun ein Besuch im Bauernschloss oder Tagelöhnerhaus ist, ob man das Weberhaus, den Schafstall oder das Back- und Waschhaus erkundet. Das Beurer Museumsdorf vermittelt spannende Einblicke in den typischen Alltag schwäbischer Dörfer.
Unbedingt austesten sollte man dabei auch das historische „Sofazügle“. Die kleine Museums-Dampfbahn ist im Pendelverkehr zwischen Nürtingen im Neckartal und Neuffen unterwegs.
Rottenburg (Landkreis Tübingen)
Ganz am Rande der Schwäbischen Alb und damit unweit des Schwarzwalds liegt Rottenburg. Die Stadt am Neckar ist unter anderem Sitz des Bischofs der katholischen württembergischen Landeskirche. Die fast 45.000 Einwohner zählende Stadt hat unter anderem bunte Häuserfronten direkt am Wasser zu bieten, aber auch verwinkelte Gässchen und eine spannende historische Altstadt.
Schon die alten Römer waren in Rottenburg am Neckar zuhause. Wer mehr darüber erfahren möchte, dem sei ein Besuch des Sumolocenna-Museums ans Herz gelegt.
Spannende Abwechslung verspricht auch der Spazierpfad „Kapellenwegle“, der sich von der Stadt aus durch die Weinberge am Früchtetrauf hinauf zur kleinen und idyllischen Wurmlinger Kapelle windet.
Wer lieber mit dem Fahrrad als zu Fuß unterwegs ist, der sollte unbedingt den Neckartalradweg ausprobieren. Dieser führt selbstverständlich über Rottenburg hinaus den gesamten Neckar entlang. Und wer etwas ganz Ungewöhnliches erleben will, der sollte unbedingt mal das Stocherkahnfahren auf dem Neckar ausprobieren.
Sigmaringen (Landkreis Sigmaringen)
Vom Neckar zur Donau. Beziehungsweise vom Neckarradweg zum Donautalradweg. Denn letzterer ist logischerweise rein von der Distanz her noch deutlich länger als der den Neckar begleitenden Radweg, der an der Mündung in den Rhein bei Mannheim ebenfalls endet.
Der Donauradweg führt auch an Sigmaringen vorbei - und die 18.375-Einwohner-Stadt kennt man natürlich vor allem durch ihr prachtvolles Schloss. An seinem Fuße wiederum liegt eine Altstadt wie aus dem Bilderbuch, in deren schmalen Gassen es sich wunderbar flanieren lässt.
Aber auch sonst kann man in der Kleinstadt einiges erleben. Es gibt etliche historische Gebäude, Interessantes über die Familiengeschichte des Adelsgeschlechts Hohenzollern-Sigmaringen und für Oldtimer-Liebhaber ein eigenes Museum für die legendäre Marke Zündapp.
Wer noch viel lieber in der Natur unterwegs ist, der kann außer dem Donauradweg auch die Premium-Wanderwege „DonauFelsenLäufe“ testet oder im Inzigkofer Park blanke Felsen und wilde Flussmäander bewundern.