Mehr als 50 Tote: Kinder aßen Fledermaus – neue mysteriöse Krankheit entdeckt

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Ein neuer Ausbruch einer unbekannten Krankheit im Nordwesten des Kongo sorgt für Unruhe. Die Krankheit führt innerhalb von 48 Stunden zum Tod.

Kinshasa - Im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo sind mehr als 50 Menschen an einer mysteriösen Krankheit gestorben, die innerhalb weniger Stunden zum Tod führen kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Expertenteam entsandt, um Proben zu sammeln und die Ursache der Krankheit zu ermitteln.

53 Todesfälle gemeldet: Mysteriöse Krankheit bricht in der Demokratischen Republik Kongo aus

Der Ausbruch begann laut APNews am 21. Januar 2025 im Dorf Boloko, nachdem drei Kinder eine Fledermaus gegessen hatten und daraufhin an den Symptomen eines hämorrhagischen Fiebers verstorben waren. Seitdem wurden 419 Fälle und 53 Todesfälle registriert, wie das Afrikabüro der WHO berichtet. Die kongolesische Nachrichtenseite Actualite.cd berichtet sogar von 943 Patienten.

Die Symptome der Krankheit umfassen unter anderem Fieber, Erbrechen und innere Blutungen, die in den meisten Fällen innerhalb von 48 Stunden zum Tod führen. Serge Ngalebato, der medizinische Direktor des Bikoro-Krankenhauses, einem regionalen Überwachungszentrum, äußerte sich zum rasend schnell verschlechternden Krankheitszustand schockiert: „Das ist das wirklich Besorgniserregende“.

WHO sendet Expertenteam, um die Ursache der Krankheit zu ermitteln – sind Fledermäuse die Überträger?

Nach einem zweiten Ausbruch, diesmal im Dorf Bomate, wurden die Proben von 13 Fällen an das nationale Institut für biomedizinische Forschung in die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, nach Kinshasa, gebracht. Erste Tests des Expertenteams der WHO haben Ebola und andere häufige hämorrhagische Fieber ausgeschlossen, jedoch wurde wohl bei 56 Prozent der getesteten Personen Malaria festgestellt. Erst Ende des vergangenen Jahres starben Menschen im Kongo an einer mysteriösen Krankheit. Mehr als 130 Todesopfer wurden durch die „Krankheit X“ bekanntgegeben.

Erstes Indiz der Verbreitung sind wohl die Fledermäuse, welche generell nicht den besten Ruf genießen. So ist die weitläufige Meinung, dass Fledermäuse als Reservoir für verschiedene Viren dienen, die auf den Menschen überspringen können. Dazu gehören das Tollwutvirus, das Ebolavirus und das Coronavirus – von welchem eine neue Variante entdeckt wurde, die für Menschen riskant werden könnte.

Alle Hände voll zu tun: Sanitäter in der DR Kongo bergen Menschen, nach dem Kampf mit Rebellen. Nun sorgt der Ausbruch einer unbekannten Krankheit für Besorgnis.
Alle Hände voll zu tun: Sanitäter in der DR Kongo bergen Menschen, nach dem Kampf mit Rebellen. Nun sorgt der Ausbruch einer unbekannten Krankheit für Besorgnis. © Zanem Nety Zaidi/Imago

In Regionen, in denen Wildtiere wie Fledermäuse häufig gegessen werden, besteht ein erhöhtes Risiko für solche Krankheitsausbrüche. Die WHO hat festgestellt, dass die Zahl solcher Ausbrüche in Afrika im letzten Jahrzehnt um mehr als 60 Prozent gestiegen ist. Anfang des Jahres wurden von der WHO acht Todesfälle in Tansania bestätigt.

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Verhaltensbiologie hat jedoch herausgefunden, dass Fledermäuse weniger häufig Viren übertragen als bisher angenommen, wie der SWR berichtet. Dr. Dina Dechmann, Forschungsgruppenleiterin am Institut, betont: „Es ist sehr wichtig, wenn man sagt, eine Fledermaus kann Viren übertragen, dass man wirklich weiß, welche Art es ist und nicht nur ‚Fledermaus‘.“ Allein auf dem afrikanischen Kontinent gebe es hundert Arten, so Dechmann. Laut der Expertin seien Fledermäuse mehr gefährdet als gefährlich. (mg)

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