Maisacher Schoko-Laden zieht um nach Olching - „Ich stecke da mein Herzblut rein“

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Fürstenfeldbruck
  4. Maisach

Kommentare

Bitte probieren: Claudia Huber bedient in ihrem Schokoladen an der Bahnhofstraße in Maisach eine Kundin, links Mitarbeiterin Franziska Bleistein. © Obermair

Der Schokoladen schließt nach 13 Jahren in Maisach. Besitzerin Claudia Huber zieht mit ihrem süßen Sortiment nach Olching um. Dort mietet sie Räume an der Haupstraße und eröffnet zusätzlich ein Café.

Maisach – Claudia Huber kennt sich mit Neuanfängen aus. Vor 15 Jahren machte sie sich selbstständig. Ihre Zwillinge waren damals 13 Monate alt. Erst hatte sie einen Schoko-Laden namens „Die Köstlichkeiten“ nahe des Viehmarktplatzes in Fürstenfeldbruck. Dann zog sie mit dem Geschäft in ihren Wohnort um, sie hatte Räume in guter Lage an der Bahnhofstraße gefunden. Aber: „Die Laufkundschaft fehlt komplett in Maisach.“

Sie versuchte gegenzusteuern. Machte in der Corona-Zeit eine Ausbildung und ist seit erfolgreich abgelegter Prüfung bei der Handwerkskammer Chocolatière. Sie stellt aus Schokolade Tafeln, Hohlkörper und Lutscher her. Nur die Pralinen kauft sie ein, aus Zeitgründen. „Weil ich alleine in der Produktion bin.“ Doch im Gegensatz zu früher, als sie alles zukaufte, sei das ein Sprung. Und dann gab es noch einen Neuanfang: Neben dem Laden betreibt die 55-Jährige seit zwei Jahren einen Onlineshop.

Rezession ist zu spüren

Aber auch Claudia Huber spürt die Rezession. Für viele seien Pralinen und Schokolade mittlerweile ein Luxusartikel, den sie sich nur noch selten oder gar nicht mehr leisten könnten. Die Rohstoffe seien teurer geworden, die Produktion auch – und damit die Ware. Diese Gemengelage führt dazu, dass die Maisacherin am 15. Februar ihren Schokoladen in Maisach schließt.

Viele ihrer Stammkunden wissen das schon und „sie haben Verständnis“, berichtet Claudia Huber. Wahrscheinlich auch deshalb, weil es den Schokoladen weiter gibt, in der Nachbarkommune Olching. Statt aufzugeben, wagt die Maisacherin einen weiteren Neuanfang, um ihren Schokoladen zu erhalten. Sie hat viel Motivation, wie seit Beginn gelte: „Ich stecke da mein Herzblut rein.“

In die Räume des ehemaligen Tchibo

In Olching an der Hauptstraße zieht sie in die Räume des früheren Tchibo (neben Treffpunkt Wagner). Der Laden ist zweigeteilt. Auf der einen Seite wird man ab 8. März ihren Schokoladen finden, mit dem bisherigen Sortiment, das auch Kaffee und Tee sowie kleinere Geschenke einschließt. Auf der anderen Seite eröffnet Claudia Huber am 18. März ein Café. Ihr Betrieb wächst von zwei auf sechs Mitarbeiter.

Sie zahle in Olching zwar mehr Miete, dafür hoffe sie auf mehr Laufkundschaft und Geschäft durch das Café. Dass es im Zentrum das Café Ganser und die Confiserie Neßbach und Schwalber gibt, sieht Claudia Huber nicht negativ: „Wir machen uns keine Konkurrenz. Wir werden uns nichts wegnehmen.“ Bei ihr im Café werde es Kuchen statt aufwändiger Torten geben. Und ganz so nah liege man nicht zusammen: Neßbach und Schwalber ist am Nöscherplatz, das Café Ganser an der Feursstraße.

Claudia Huber sagt, sie will noch einmal durchstarten und habe Rückhalt von der Familie. Die Zwillinge seien alt genug, ihr Mann ist im Teil-Ruhestand. Zeit für den Schokoladen in Olching.

Damit verliert Maisach einen weiteren inhabergeführten Laden. Denn das Geschäft „Clemens – Schöner leben und schenken“ schließt demnächst.

Auch interessant

Kommentare