Kinder aus München sterben bei Dünen-Unglück: Rettungsstation-Leiter hadert mit Einsatz – „Es war hart“
Drei Tage nach dem Dünen-Unglück in Dänemark sind zwei Kinder aus München tot. Der Leiter der Rettungsstation fürchtet, Ersthelfer waren zu spät vor Ort.
Vorupør – „Es war hart. Heute habe ich mehrmals aus dem Nichts angefangen zu weinen“, sagte Benny Bak am Montag (26. August) der Zeitung Nordjyske. Das Dünen-Unglück in Dänemark um die beiden Jungen (9 und 12 Jahre alt), nimmt den Leiter der Rettungsstation in Nørre Vorupør schwer mit.
Kinder aus München sterben bei Sandlawine in Dänemark – Leiter von Rettungsstation war selbst am Unglücksort
Am Mittwoch, drei Tage nach dem Unfall, wird bekannt, was Bak befürchtet hat. Die Kinder aus München sind tot, verstarben laut Polizei am Dienstagabend (27. August). „Die Polizei Mittel- und Westjütlands betrachtet den Fall weiterhin als tragischen Unfall“, heißt es in der Mitteilung.
Am Sonntag (25. August) hatte eine Sandlawine die Kinder am Strand im Nationalpark Thy begraben. Andere Strandbesucher, darunter ein deutscher Surfer, handelten sofort. Sie versuchten, die Jungen mit bloßen Händen aus dem Sand zu befreien. Etwa 30 Personen schaufelten, als Bak am Unglücksort eintraf, erinnert er sich.
Insgesamt 40 Minuten nach dem ersten Hilferuf habe Bak den ersten Jungen aus dem Sand gehoben, kurz darauf befreiten andere Helfer dessen Bruder. Notärzte übernahmen, führten Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Wie sich am Mittwoch herausstellte, leider letztlich vergeblich. Über die genauen Todesursachen machte die Polizei keine weiteren Angaben.
Fehler bei Dünen-Unglück in Dänemark? Stationsleiter hadert: Retter hätten schneller vor Ort sein können
Am Tag nach dem Dünen-Unglück habe sich Bak „seltsam“ gefühlt. In Sorge um das Leben der Kinder und offenbar von Zweifeln geplagt. Hat die Rettungsstation einen Fehler gemacht? 20 bis 25 Minuten habe es gedauert, bis die Station den Alarm erhalten hatte. Stationsleiter Bak hätte sich gewünscht, dass das früher passiert wäre, sagt er Nordjyske.
Die Rettungsstation in Nørre Vorupør befasst sich eigentlich in erster Linie mit Notfällen auf See. Trotzdem hätten sie schneller am Strand sein können, hadert Bak. Er hofft, dass die Menschen künftig besser darin werden, schnell die Rettung zu alarmieren. (moe)