SEF-Coach Schmidbauer findet es „peinlich“, dass Freising gegen den SVN München nicht über ein 1:1 hinauskommt – Schuld daran ist vor allem die Chancenverwertung.
Freising – 1:1 klingt nach einem Unentschieden. Doch es war am Ende eine gefühlte Niederlage für den SEF. Die Freisinger Fußballer hatten den SVN München am Mittwoch im Bezirksliga-Topspiel absolut dominiert und am Rande eine Niederlage. Am Ende mussten sie aber mit einem Punkt leben.
Gäbe es in der Bezirksliga ein Phrasenschwein, die SEF-Kicker hätten am Mittwochabend ein ganzes Sackerl Zwei-Euro-Münzen einwerfen müssen. Doch es bewahrheitete sich mal wieder: Wer vorne seine Dinger nicht nutzt, braucht sich nicht wundern, wenn die Sache ungut ausgeht. Und daran gemessen, konnten die Lerchenfelder mit dem einen Punkt vielleicht sogar noch zufrieden sein. „Der SVN kann sich heute bei unserem Chancenwucher und ihrem Torwart bedanken“, resümierte Trainer Alex Schmidbauer. „Dass wir das hier heute nicht gewinnen, ist doch recht peinlich.“
Erst eine Standardsituation führt zum Torerfolg
90 Minuten lang hatten die Domstädter die Gäste aus der Landeshauptstadt zwar nicht völlig an die Wand gespielt, aber trotzdem dominiert. Offensiv kamen die Münchner quasi nicht zur Geltung, und vor allem im ersten Durchgang waren das Auffälligste auf SVN-Seite die doch recht unqualifizierten Kommentare von Trainer Dennis Magro, seiner Ersatzbank und der Zuschauer. Der SEF dagegen zeigte erfrischenden Fußball – am Ende fehlt nur das Tor.
Christian Schmuckermeier scheiterte bereits nach fünf Minuten völlig freistehend am bärenstarken SVN-Keeper Wassim Zormati. Fabrizio Brandes (12.) und erneut Schmuckermeier (16.) ließen die Führung beinahe fahrlässig liegen. Und der Chancen-Wucher ging auch nach dem Seitenwechsel weiter: Erneut war es Christian Schmuckermeier, der sich über links durchgesetzt hatte, sein Schuss knallte dann aber knapp vorbei (50.). Dasselbe galt für einen Versuch von Brandes (54.). Also musste es eine Standardsituation richten. Nach einem Foul an Stephan König legte sich Johannes Kleidorfer das Leder zurecht und schlenzte das Ding sehenswert über die Mauer (68.). Die absolut verdiente Führung gegen einen Gegner, der weiterhin mit Lamentieren statt eigenen Aktionen beschäftigt war.
Der Ausgleich fällt per Strafstoß
Fahrlässig wurde es dann eine Viertelstunde vor Schluss: Nach einem Angriff über links stand Neuzugang Stefan Mikerevic im Zentrum blank – und nagelte das Leder aus drei Metern über das leere Tor (75.). Das wäre die Vorentscheidung gewesen. Doch so kam’s, wie es wohl kommen musste. Es lief bereits die Schlussphase der nun hitzigen Partie, als Bastian Lomp im Strafraum zu ungestüm gegen Didier Nguelefack ranging. Die folgerichtige Entscheidung: Elfmeter – und 1:1 durch Cenk Imsak (84.). Somit blieb hinterher ein erstes Remis für die Freisinger Bezirksligakicker, das sich jedoch eher wie eine Niederlage anfühlte. „Dennoch bin ich stolz auf das, wie wir gespielt haben“, sagte Trainer Alex Schmidbauer.
Matthias Spanrad