Pilze im Rückruf: Verzehr kann schwere gesundheitliche Folgen haben

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Keime auf dem Teller? In bestimmten Enoki-Pilzen wurden Listerien entdeckt – sie können bei Risikogruppen schwere Infektionen auslösen.

Berlin – Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) schlägt Alarm: In Enoki-Pilzen der Marke Super Fruta wurden gefährliche Listerien gefunden, so die Meldung auf der Plattform Lebensmittelwarnung von Montag (14. Juli). Der gefundene Erreger Listeria monocytogenes kann Listeriose hervorrufen, eine für Risikopatienten gefährliche Infektionskrankheit.

Warnhinweis nur auf Englisch: Enoki-Pilze der Marke Super Fruta bergen gesundheitliches Risiko

In einer Probe des Produktes „Super Fruta – Enoki Mushroom“ wurden Listerien nachgewiesen. Dabei geht es um die Chargen-Nummer 1 20250511 mit dem Barcode 6 972005 700213 von Go Asia Deutschland GmbH sowie Orient Master GmbH. Das Problem: Auf der Verpackung steht nur auf Englisch, dass die Pilze vor dem Verzehr gekocht werden müssen – ohne genaue Angaben, wie lange und bei welcher Temperatur.

Das reicht nicht aus, um Verbraucher – besonders Risikogruppen wie Schwangere, Ältere oder Menschen mit schwachem Immunsystem – ausreichend zu schützen. Es besteht ein Gesundheitsrisiko, warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz. Listerien sterben erst bei einer Temperatur von etwa 70 Grad ab. Dafür muss das Lebensmittel laut Verbraucherzentrale mindestens zwei Minuten von allen Stellen durchgegart werden. Denn die Erreger sind echte Überlebenskünstler und können sich selbst bei einer sachgerechten Lagerung im Kühlschrank vermehren.

Rohe Enoki-Pilze: Am Mittwoch (15. Juli 2025) gab es einen Rückruf für diese Pilzart der Marke Super Fruta (Symbolbild).
Rohe Enoki-Pilze: Seit Dienstag (14. Juli 2025) gibt es einen Rückruf für diese Pilzart der Marke Super Fruta (Symbolbild). © IMAGO/imageBROKER/ Didebashvili

Gefährliche Keime auf dem Teller: Enoki-Pilze lösen Rückruf wegen Listerien aus

Die Erreger können zu schweren Infektionen führen, besonders bei Schwangeren, älteren oder immungeschwächten Personen. Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung sind möglich. Das Bundesamt für Risikobewertung spricht bei einer Listeriose von „einem hohen Anteil an tödlichen Verläufen bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr.“ Eine Listerien-Erkrankung äußert sich nach Angeben des Bundesamts für Verbraucherschutz meist innerhalb von 14 Tagen nach Infektion mit Durchfall und Fieber. Wer die Enoki-Pilze gegessen hat und Symptome entwickelt, sollte ärztliche Hilfe suchen.

Schwangere sollten unbedingt auch ohne Symptome zum Arzt gehen. Denn eine Schädigung des ungeborenen Kindes ist möglich. Kunden, die das betroffene Produkt der Marke Super Fruta gekauft haben, sollten dieses auf keinen Fall verzehren, sondern können es in allen „go asia“-Filialen zurückgeben. Der Kaufpreis wird erstattet. Als risikobehaftete Lebensmittel einer Listerien-Kontamination gelten laut Bundesamt für Risikobewertung Räucherfisch, Rohmilch und Rohmilchprodukte, Käse, Aufschnittwurst, Rohwurst und rohes Hackfleisch. Doch auch in Pilzen wird der Erreger immer wieder gefunden, wie Rückrufe aus der Vergangenheit zeigen.

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