Am Mittwochabend (6. November) hatte sich ARD-Talkerin Sandra Maischberger viel vorgenommen. Sieben Gäste hatte sie eingeladen, darunter CDU-Poltiker Armin Laschet. Sie wollte schon um 21 Uhr mit ihrer Talkshow im Ersten anfangen. Live sollte es sein. Doch dann machten ihr die Ereignisse einen Strich durch die Rechnung.
Denn: Bundeskanzler Scholz entlässt seinen Finanzminister Christian Lindner. Der FDP-Politiker sei für die Deutschen untragbar. Später treten alle FDP-Minister von ihren Ämtern zurück. Scholz, Lindner und Wirtschaftsminister Habeck von den Grünen geben Pressestatements ab.
Nur kurz kommt an diesem Abend Sandra Maischberger zu Wort. Sie kann mit zwei Gästen sprechen. Kaum fünf Minuten. Eigentlich sollten sich der ehemalige Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet und die Vorsitzende der SPD-Grundwertekommission Gesine Schwan über die Auswirkungen der US-Wahlen unterhalten. Das tun sie nicht. Auch sie befassen sich mit dem Ende der Ampelkoalition.
Sandra Maischberger bekommt nur fünf Minuten Senderzeit
Gesine Schwan ist genauso überrascht über die Entscheidung am Mittwochabend. Die Ampel sei jedoch keine stabile Koalition mehr gewesen, fügte sie bei "maischberger" hinzu. Auf eine stabile Regierung könne man erst ab März hoffen, nach Neuwahlen. Die Entscheidung für das Ampel-Aus zu treffen, bevor der Haushalt im Bundestag verabschiedet worden sei, hält sie für schwierig. "Es ist eigentlich wahnsinnig riskant, dass man vor dieser Haushaltsentscheidung nun eine solche Zerrüttung hat."
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Dann kommt noch kurz Armin Laschet zu Wort: "Man konnte damit rechnen, wenn man die Ampel in den letzten Wochen erlebt hat", so der CDU-Mann. Über den Zeitpunkt ist er offenbar überrascht. "Wir brauchen jetzt, nachdem Donald Trump gewählt ist, eine starke Regierung in Deutschland. Und die Ampel hätte in der Verfassung, in der sie war, ein Jahr lang noch ein schlechtes Bild abgegeben. Und deswegen hat es eine gewisse Logik, dass jetzt dieser Prozess startet." Allerdings sei es besser, wenn Scholz zügig die Vertrauensfrage im Bundestag stelle, sagte Laschet.
Und das war es dann auch schon für Maischberger. Statt dem Maischberger-Talk zeigt die ARD die "Tagesthemen" und einen "Brennpunkt".
Von Marko Schlichting
Das Original zu diesem Beitrag "Nach Bruch der Ampel-Koalition: "maischberger"-Ausgabe schrumpft auf XXS-Format" stammt von teleschau.