- Windräder könnten eigenen Strom speichern: Sie bräuchten keinen Extra-Akku dazu

  • Kommentare
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Getty Images / mb-fotos Kein Veto mehr für Kommunen: Wenn Minister Windräder will, sollen sie kommen
Dienstag, 18.06.2024, 16:05

Erneuerbare Energien wappnen sich für die Zukunft. Denn: Windräder könnten künftig ihren eigenen Strom speichern. Forscher haben eine Möglichkeit gefunden, wie die Rotorblätter selbst als Akku dienen können.

Windenergie ist eine der wichtigsten Säulen der Erneuerbaren Energien. Doch bisher gibt es ein Problem: Wenn der Wind nicht weht, produzieren die Windräder keinen Strom. Um die Versorgung dennoch sicherzustellen, braucht es leistungsfähige Akkus, die den Strom zwischenspeichern können. Wissenschaftler der Chalmers University of Technology in Schweden haben nun eine innovative Lösung gefunden, wie futurezone.at berichtet.

Elaine Newsletter Earth Banner
FOCUS online Earth widmet sich der Klimakrise und ihrer Bewältigung.
Faktenzentriert. Fundiert. Konstruktiv. Jeden Freitag als Newsletter.
* Mit einem * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder

Rotorblätter aus Karbon als Energiespeicher

Die Forscher haben herausgefunden, dass sich elektrische Energie direkt in Karbonstrukturen, also in Kohlenstoff-Fasern, speichern lässt. Das Start-up Sinonus, eine Ausgründung der Universität, will diese Technologie nun in die Praxis übertragen. Die Idee: Die Rotorblätter der Windräder bestehen ohnehin zum Großteil aus Karbon. Warum also nicht gleich den Strom direkt dort speichern, wo er produziert wird? 

Auf diese Weise würden die Windräder quasi zu ihren eigenen Akkus. Der Strom müsste nicht erst in externe Batterien geleitet werden, sondern könnte sofort vor Ort gespeichert werden. Das würde nicht nur Platz und Kosten sparen, sondern auch die Effizienz der Windparks deutlich steigern, ist Sinonus überzeugt.

Sinonus
 

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Karbonbatterien

Doch die Rotorblätter von Windrädern sind nur eine von vielen möglichen Anwendungen für die Karbonbatterien. Die Forscher sehen ein riesiges Potenzial in verschiedenen Bereichen – von Elektroautos über E-Bikes bis hin zu Flugzeugen und Alltagsgegenständen. Überall dort, wo Karbon verbaut wird, könnte künftig auch gleich ein Akku integriert werden.

Zwar können die Karbonbatterien in puncto Leistung noch nicht mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus mithalten. Dafür haben sie aber einen entscheidenden Vorteil: Sie sind deutlich leichter. Gerade bei Elektroautos könnte das ein Gamechanger sein. Wenn zumindest ein Teil der Batterie in die Karosserie verlagert werden kann, ließe sich das Gewicht des Fahrzeugs enorm reduzieren. Das würde nicht nur die Reichweite erhöhen, sondern auch den Materialverbrauch senken. 

Noch steckt die Technologie in den Kinderschuhen. Doch wenn es gelingt, sie zur Marktreife zu bringen, könnte das unsere Art, Energie zu speichern und zu nutzen, revolutionieren. Windräder, die ihren eigenen Strom speichern, wären ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und zuverlässigen Energieversorgung. Auch in vielen anderen Bereichen könnten die Karbonbatterien völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Es bleibt spannend, wie sich diese vielversprechende Technologie in den kommenden Jahren entwickeln wird.

Von Kai Gosejohann

EFAHRER.com