Hochwasser reißt „sehr schönes Bauwerk“ zwischen Zolling und Langenbach weg
Das Hochwasser hat in Zolling massive Schäden verursacht. Ein schwerer Verlust ist unter anderem der Oftlfinger Steg. Trotz der Zerstörung gibt es Hoffnung: Der Steg soll wieder aufgebaut werden.
Zolling - Es sind Bilder, die schockieren: In und um Zolling haben sich die Wassermassen in den vergangenen Tagen massiv ausgebreitet. Schlimm erwischt hat es einmal mehr das „Sorgenkind der Gemeinde bei Hochwasser“, die Sportanlage, wie Bürgermeister Helmut Priller in der Gemeinderatssitzung am Dienstag in seinem Lagebericht samt Fotodokumentation ausführte.
Obwohl viele freiwillige Helfer noch in der Nacht zum Sonntag unermüdlich versucht hätten, mittels Sandsäcken den Damm und damit das Areal zu sichern, musste man die Anlage schließlich aufgeben. „Die sind nicht mehr nachgekommen“, berichtete Priller – die Wassermassen kamen zu heftig. Letztlich habe man nur noch die Verbindungstür zwischen Kegelhalle und Sportgaststätte aufgemacht, damit das Wasser ablaufen konnte. Ersten Erkenntnissen zufolge sei die Tennishalle verschont geblieben, und in der Kegelhalle gebe es augenscheinlich „leichte Schäden“, so Priller. Schlimmer sehe es in der Stockschützenhalle aus: „Da ist das Wasser hinten rein- und vorne rausgelaufen.“

Auch zahlreiche Tiere mussten vor den Fluten gerettet werden, so Priller. So wurde etwa der Stall von Springreiterin Simone Blum überflutet, was zur Folge hatte, dass 34 Pferde sowie Lastwägen und Traktoren in Sicherheit gebracht werden mussten. Auch Tiere anderer Besitzer, die trotz vorangegangener zeitiger Aufforderung seitens der Gemeinde noch auf der Weide und damit „bis zum Hals im Wasser standen“, so Priller, mussten aus den Wassermassen befreit werden. „Die Tiere haben überlebt“, erklärte der Rathauschef. Doch mit Blick auf die vielen Helfer, die unermüdlich im Einsatz waren, zeigte er sich verärgert, dass manche Besitzer doch unbelehrbar seien.
Nach wie vor stehen noch viele Keller unter Wasser, und einige Anwesen seien noch immer von Wassermassen umzingelt. Und zwei Stunden vor der Gemeinderatssitzung erreichte den Bürgermeister die Nachricht, dass der Oftlfinger Steg über die Amper, zwischen Moosmühle (Gemeinde Zolling) und Oftlfing (Gemeinde Langenbach), von den Wassermassen weggerissen worden sei. „Das war ein sehr schönes Bauwerk“, sagte Priller. „Jetzt liegt der Steg irgendwo zwischen Langenbach und Moosburg.“ Doch Langenbachs Bürgermeisterin Susanne Hoyer und er seien sich einig: „Wir werden den Steg wieder aufbauen“, kündigte Priller an – und das Ganze bis zum Ende ihrer Legislaturperiode 2026.
Geschützt werde konnten laut Priller die Kläranlage, die – anders als etwa in Haag – „vollumfänglich in Betrieb war“. Auch das Asylheim sei glimpflich davongekommen.
Alles in allem hätte die Gemeinde Zolling noch Glück gehabt: Das Wasser habe sich beim Übertreten der Dämme etwa bei Allershausen, Kirchdorf und Schnotting „in die Fläche verteilt“, sprich: auf den Feldern und Wiesen ausgebreitet, so Priller. „Das hat Zolling vielleicht ein bisserl den Kopf gerettet – es ist nicht ganz so schlimm geworden, wie der Pegel vorhergesagt hat.“
Priller sprach den „unermüdlichen Einsatzkräften enormen Respekt und einen irrsinnigen Dank“ aus. Sie hätten an die 10 000 Sandsäcke befüllt, Unmengen an Wasser weggepumpt sowie Menschen und Tiere evakuiert – und das „zu jeder Tages- und Nachtzeit“.