Forschungsteam enthüllt zwei neue Rekorde im Universum
Ein Forschungsteam hat im Universum ein Doppelsternsystem entdeckt, das gleich zwei äußerst erstaunliche Rekorde aufstellt.
Frankfurt – Ein Forschungsteam hat in einer neuen Studie zwei neue Rekorde im Universum vermeldet: Der kleinste entdeckte Stern und die schnellste Umkreisung zweier Sterne – beide Spitzenwerte stammen aus demselben Doppelsternsystem. Die Ergebnisse haben die Forschenden in einer Studie im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht.
Forschende entdecken kleinsten Stern jemals – nur siebenmal so groß wie die ERde
Das Doppelsternsystem wurde von den Forschenden „TMTS J0526“ getauft. Es liegt rund 2760 Lichtjahre von der Erde entfernt. Bei einem der Sterne, dem J0526B, handelt es sich um einen heißen, winzigen Zwergstern, dessen Radius nur siebenmal so groß wie die Erde selbst ist, berichtet iflscience.com über die Studie. Damit ist er der kleinste Stern, den Forschende jemals identifizieren konnten. Zum Vergleich: Der Radius des Jupiters ist alleine 11,2 Mal so groß wie der Radius der Erde. Die Sonne ist sogar 110-mal größer als die Erde. Zuletzt entdeckten Forschende zudem ein schwarzes Loch in unglaublich großer Dimension.

Trotz seiner geringen Größe würde der kleinste Stern jemals dennoch etwa ein Drittel der Masse der Sonne wiegen und ist damit sogar 350 Mal so schwer wie der Jupiter. Zusammen mit seinem Sternenpartner J0526A führt der kleinste Stern zudem einen weiteren Rekord an: In gerade einmal 20,5 Minuten würden sich die beiden Sterne vollständig umkreisen. Das ist die kürzeste Umlaufzeit aller Doppelsternsysteme, die der Menschheit bekannt sind. Zum Vergleich: Die Erde braucht für eine Umkreisung der Sonne bekanntlich rund 365 Tage.
Forschende untersuchen mehr als 27 Millionen Sterne zwischen 2020 und 2023
Der beobachtete Stern J0526A besitzt eine Masse, die in etwa 74 Prozent der Sonnenmasse entspricht. Die Hauptbestandteile seien Kohlenstoff und Sauerstoff. Bei beiden Sternen würde es sich um sogenannte Weiße Zwerge handeln. Sie sind das Schicksal von Sternen, wie der Sonne, die nicht massereich genug sind, um zu einer Supernova zu werden und entwickelten sich zunächst zu Roten Riesen, bevor sie ihre äußeren Schichten abwerfen und ihren äußerst dichten, degenerierten Kern in einem Volumen freilegen, das nicht viel größer als die Erde ist.
Für die Studie hat das Forschungsteam zwischen 2020 und 2023 mit dem Tsinghua University-Ma Huateng Telescope for Survey (TMTS) – dem Namensgeber für das Doppelsternsystem – mehr als 27 Millionen Sterne beobachtet. Bei keinem System wurde demnach eine kürzere Umrundungsdauer entdeckt als bei dem Doppelsternsystem TMTS J0526.
Die Forschungsergebnisse wurden durch das Keck-Teleskop auf Hawaii und das Gran Telescopio Canarias (GTC) auf La Palma bestätigt. Die Studie weist auch darauf hin, dass sich die beiden Weißen Zwerge in ihrer Umlaufbahn gegenseitig verformen würden. Demnach würde die Anziehungskraft den kleineren, helleren Stern und seine Helligkeit bei jeder Umrundung beeinflussen. Erst zuletzt offenbarte das Teleskop Gaia Daten von einer halben Milliarde Sterne.