Fels stürzt am helllichten Tag auf Alpenstraße: Route zu Touristen-Geheimtipp in Italien gesperrt

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Ein erneuter Felssturz hat eine Straße im Trentino getroffen. © Autonome Provinz Trient

Tauwetter und heftige Regenfälle haben schon wieder einen Felssturz in Norditalien verursacht. Am hellichten Tag stürzte ein riesiger Brocken auf eine Straße in den Fleimstaler Alpen.

Castello Tesino – Die Fleimstaler Alpen an der Nahtstelle von Südtirol und dem Trentino im Norden Italiens sind ein Geheimtipp für Urlauber, die dem Rummel in den Dolomiten entrinnen wollen. Auch hier gibt es schroffe Felsen und abgelegene Dörfer, wo man noch das ursprüngliche Flair genießen kann, aber nicht so viele Touristen wie im Grödnertal.

Nur ein glücklicher Zufall verhindert eine Tragödie

Eine zunehmend beliebt werdende Adresse für Urlauber ist das Städtchen Castello Tesino mit seinen vielen Kirchen, das sich an einen Hang auf der Hochebene von Tesino schmiegt – vor der Kulisse der 2847 Meter hohen Cima d’Asta.

Eine Provinzstraße führt von Castello Tesino am Wasserfall der Cascata del Salton vorbei zum Weiler Roa. Genau diese Straße wurde am Samstag (9. März) beinahe Schauplatz einer Tragödie: Ein Felssturz mit einem Volumen von mindestens 10 Kubikmetern stürzte am frühen Vormittag auf die Provinzstraße. Durch einen glücklichen Zufall fuhr hier gerade kein Auto vorbei, als die Felsen herabstürzten. Sie hatten sich aus einem Dutzende Meter hohen Hang oberhalb gelöst. 

Am helllichten Tag stürzen die riesigen Felsen auf die Straße

Gegen 14 Uhr wurde die Straße dann gesperrt. Mit Baumaschinen wurde begonnen, die Brücken beiseite zu räumen. Dennoch blieb die Straße vorerst geschlossen. Laut Provinz Trient ist eine Besichtigung durch den Amts-Geologen per Helikopter vor Ort geplant. Wann die Straße wieder geöffnet werden kann, ist noch offen. In den vergangenen Tagen hatte es im Trentino heftige Regenfälle gegeben.

Seit Monaten sorgen Felsstürze in den norditalienischen Alpen für Unruhe. Beinahe gleichzeitig waren am Gardasee Felsen auf die westliche Uferstraße gestürzt. Am benachbarten Ledrosee würde kürzlich eine Straße von einem abgebrochenen Felsen komplett blockiert. Im Valsugana wurden vor zwei Wochen Straßen, Schienen und ein Radweg von herabstürzenden Felsen getroffen. Viele Experten machen das sich ändernde Klima für die auffallend hohe Zahl an Felsstürzen verantwortlich. Starkregen spülen die Felsen frei, Permafrost in den Gipfelregionen taut auf, weiter unten sprengt der Wechsel zwischen Frost und Auftauen Steine und Felsen weg.

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