Dutzende israelische Panzer stoßen wohl in südlichen Gazastreifen vor
Israels Bodentruppen stoßen im Süden des Gazastreifens vor. Weitere Gebiete sollen evakuiert werden. Alle Infos im Newsblog.
Hamas-Terroristen haben am 7. Oktober die Grenze zu Israel überquert und Massaker angerichtet. Israel greift seither Ziele im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen an. Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Auswärtiges Amt: Israel muss sich an Völkerrecht halten
11.58 Uhr: Die Bundesregierung fordert von Israel bei den Kampfhandlungen im Gazastreifen, die Zivilbevölkerung möglichst zu schonen. "Es droht sich die humanitäre Not zu verstärken", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Deshalb appelliere er daran, die notwendige Hilfe in das Gebiet einzulassen. Im südlichen Gazastreifen hielten sich nunmehr 1,8 Millionen Menschen auf. "Daher ist es uns besonders wichtig, dass Israels Vorgehen diesem Umstand Rechnung trägt und ziviles Leid vermeidet", sagte der Sprecher. "Und es ist genauso wichtig, dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht hält."
Dutzende israelische Panzer stoßen wohl in den Süden des Gazastreifens vor
11.48 Uhr: Dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer sind nach Angaben von Augenzeugen in den südlichen Gazastreifen vorgedrungen. Laut der Nachrichtenagentur AFP berichteten Zeugen von Militärfahrzeugen, die auf der Höhe der Stadt Chan Junis in das Palästinensergebiet gefahren sind. Die Panzer erreichten demnach die Salaheddin-Straße. Die wichtige Verkehrsachse führt vom Norden in den Süden des Gazastreifens.
Die israelische Armee hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass sie ihre Offensive im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas auf den "gesamten Gazastreifen" ausgeweitet habe. "Die Armee operiert überall dort, wo die Hamas Hochburgen hat", sagte Armeesprecher Daniel Hagari.
Während sich die israelischen Angriffe wochenlang auf den Norden des Palästinensergebiets konzentriert hatten, war am Wochenende auch der Süden stark unter Beschuss genommen worden, darunter das Gebiet um Chan Junis.
Wieder Beschuss an Grenze zum Libanon – israelische Soldaten verletzt
10.18 Uhr: An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es wieder zu Beschuss gekommen. Israels Militär registrierte in der Nacht auf Montag sowie am Montagmorgen mehrere Abschüsse von Mörsergranaten aus dem Libanon auf Armeestellungen. Bei den Angriffen seien drei israelische Soldaten leicht verletzt worden. Die Armee attackierte demnach die Orte, von denen die Angriffe ausgingen.
Es habe einen Angriff aus dem Libanon heraus auf einen Posten im Nachbarland gegeben, hieß es auch aus libanesischen Sicherheitskreisen. Israel reagierte demnach mit Gegenbeschuss. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober kommt es im israelisch-libanesischen Grenzgebiet immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und Terrorgruppen wie der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Todesopfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas im Gazastreifen, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.
Israels Militär ruft zur Evakuierung weiterer Gebiete auf
8.56 Uhr: Das israelische Militär hat über den Kurznachrichtendienst X zur Evakuierung von etwa 20 Gebieten oder Straßenabschnitten im Gazastreifen aufgefordert. Es veröffentlichte eine Karte mit Pfeilen, die Richtung Süden zeigen und signalisieren, wohin sich die Bewohner begeben sollen.
Israel wies auf diese Weise sogenannte sichere Bereiche für die Zivilbevölkerung aus. Gaza-Bewohner und Vertreter der Vereinten Nationen haben jedoch erklärt, dass es wegen Problemen mit der Internetverbindung und der Stromversorgung schwierig ist, den Anweisungen nachzukommen.
Israels Armee: "Haben gute Fortschritte gemacht"
8.39 Uhr: Israels Bodentruppen stoßen nun im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die Terrororganisation Hamas im Norden ist noch nicht beendet. "Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht", erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus am Montag dem US-Sender CNN. Man habe von Anfang gesagt, dass der Kampf gegen die Hamas nicht leicht werde und Zeit benötige. Man habe es mit einem Feind zu tun, "der kein Problem damit hat, Zivilisten für seine militärische Sache zu opfern", so Conricus. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.