Schlagloch? Defekte Laterne? Bürger melden hunderte Mängel per Mausklick

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Die Bürger schicken Infos direkt ins Rathaus, wo Mängel in der Infrastruktur beseitigt werden sollen. In den letzten Monaten sind es durchschnittlich etwa drei bis fünf Einträge jede Woche. Steven Ahlrep, Sachgebietsleiter in der Stadtverwaltung © Screenshot: Stadt-Homepage

Die Stadt Unterschleißheim hat einen sogenannten Mängelmelder eingeführt - und den nehmen die Bürger gut an. Hunderte Hinweise sind so schon im Rathaus eingelaufen.

Unterschleißheim – Ein Schlagloch, eine defekte Straßenlampe oder ein überfüllter Altglascontainer: Über den Mängelmelder sind in Unterschleißheim innerhalb des ersten Jahres schon 365 Hinweise bei der Stadt eingegangen. Er wird viel genutzt.

Viele Unterschleißheimer nutzen die Webseite der Stadt und geben der Verwaltung direkt Hinweise, wo Mängel in der Infrastruktur beseitigt werden sollen. Die Kommunikation läuft: Der Mängelmelder kommt bei den Unterschleißheimern sehr gut an. „In den letzten Monaten sind es durchschnittlich etwa drei bis fünf Einträge jede Woche“, sagt Stadtpressesprecher Steven Ahlrep. Der Mängelmelder wurde im Januar 2022 auf der Webseite der Stadt eingerichtet, und zwar auf der Beteiligungsplattform Consul. Über 1000 Nutzer haben sich bereits registriert und können schnell etwas melden, auch von unterwegs.

Einfachere Arbeitsabläufe

„Für eine Stadt mit knapp 30.000 Einwohnern ist das sehr gut“, sagt Ahlrep, andere Kommunen wie Stutensee bei Karlsruhe würden das Unterschleißheimer Konzept mittlerweile nutzen. Zuvor konnten die Unterschleißheimer seit 2013 über den e-Bürgerdialog Probleme melden, hatten sich aber auch immer mal über das altmodische Erscheinungsbild und die komplizierte Eingabe beschwert. Das sei beim Mängelmelder nur noch selten der Fall, sagt Ahlrep. Die Verwaltung selbst sei für das System dankbar, weil es Arbeitsabläufe vereinfache.

Die Hinweise der Bürger laufen im Sachgebiet auf, das unter anderem für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die Mitarbeiter erhalten eine Mail, dass ein neuer Hinweis eingegangen ist. Sie leiten als Administratoren die Mail an die zuständige Fachabteilung weiter und aktualisieren den Bearbeitungsstatus. Die Abteilung prüft den Mangel. Manchmal ist eine Besichtigung nötig, eine Absprache mit anderen Sachgebieten oder ein Austausch mit Firmen: „Da können schon mal ein paar Arbeitstage vergehen, bis alle Informationen vorliegen.“ Dann wird die Antwort veröffentlicht.

Bei Unwettern oder zum Beispiel bei starkem Schneefall wie Anfang Dezember bewährt sich der Mängelmelder besonders: „Da erhalten wir sehr viele wichtige Hinweise auf Gefahrenstellen, auf die wir so schneller reagieren können“, sagt Ahlrep.

Kuriose Meldungen

Manchmal erwarten die Bürger aber zu viel von der Stadt, wie ein Hinweis in der Coronazeit zeigte: „Im alten e-Bürgerdialog gab es mal die Beschwerde, wieso die Stadt nicht lokal die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes unterstützt.“ Auch beschwerte sich mal jemand über den Zustand des Valentinsparks: „Unkraut überall, Wege beim geringsten Regen voller Pfützen und verschlammt.“ Der Beschwerdeführer meinte, dass er sich beim Spaziergang vor seinen Gästen geschämt habe. Die Stadt meldete zurück, dass die Wege zeitnah saniert würden, und die Pflegearbeiten schon beauftragt seien. „Der Herr dankte dann sehr freundlich per Mail und lobte die sehr gute Leerung und Reinigung der Abfallkörbe“, berichtet Ahlrep.

Manche Hinweise seien nicht angenehm, aber umso wertvoller: „Einmal beschwerte sich jemand, dass die Hundekotbeutel aus einem Beutelspender im Lohwald undicht sind. Sie wurden sofort ausgetauscht.“ Im Advent meldeten Leute, dass die Adventsbeleuchtung irgendwo nicht funktionierte: „Das zeigt auch, dass die Menschen sich diese wünschen.“

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