Leberkrebs-Risikofaktor Leberzirrhose: Alkohol nicht immer Auslöser
Nicht immer ist übermäßiger Alkoholkonsum Auslöser einer Leberzirrhose. Eine Behandlung ist wichtig, denn langfristig steigt das Risiko für Leberkrebs.
München – Eine Leberzirrhose wird häufig mit Alkoholmissbrauch in Verbindung gebracht. Dabei ist der nur die Ursache für etwas mehr als die Hälfte der Fälle. Auch die Ernährung und Viruserkrankungen spielen eine Rolle. Eine Behandlung ist unbedingt erforderlich, denn langfristig kann die Leber so geschädigt werden, dass sie nicht mehr arbeiten kann. Außerdem steigt das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken.
Virusinfektionen und Ernährung als Ursachen
Zu den möglichen Auslösern einer Leberzirrhose gehören chronische Infektionen mit Hepatitis-B oder Hepatitis-C-Viren. Diese Viren werden von Mensch zu Mensch (z. B. durch Körperflüssigkeiten) oder über verunreinigte Gegenstände (z.B. Rasierklingen oder Zahnbürsten) übertragen. Wenn die Infektion chronisch wird, kann die Leber schwer geschädigt werden.

Auch eine ernährungsbedingte nichtalkoholische Fettleber kann eine Leberzirrhose verursachen. Wenn diese Krankheit nicht behandelt wird, verläuft sie tödlich.
Was ist eine Leberzirrhose?
Mit einem Gewicht von 1,5 Kilogramm ist die Leber das größte und schwerste Organ im Körper. Sie ist für wichtige Stoffwechselprozesse und die Entgiftung zuständig. Durch Infektionen, Alkoholmissbrauch oder eine ungesunde Ernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel wird sie stark belastet. Falsche Ernährung kann eine Fettleber verursachen, die langfristig zur Leberzirrhose führen kann.
Dabei verhärtet und vernarbt das Gewebe, was die Leber zum Schrumpfen bringt. Sie kann dann nicht mehr richtig arbeiten. Anfangs spüren Betroffene wenig – Müdigkeit, Übelkeit, ein Druckgefühl im oberen Bauch gehören zu den Symptomen, ebenso Juckreiz, Hautveränderungen wie Rötung der Handballen und weiß verfärbte Nägel. Erst bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose zeigen sich deutlichere Symptome wie Ansammlung von Wasser im Bauchraum, Gelbsucht, innere Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre und Funktionsstörungen des Gehirns. Eine gefährliche Spätfolge ist Leberkrebs.
Behandlung der Leberzirrhose
Heilbar ist eine Leberzirrhose nicht, denn die Schäden am Organ können nicht rückgängig gemacht werden. Wichtig ist, das Fortschreiten zu verhindern und die Erkrankung zu behandeln, die die Zirrhose verursacht hat. Bei einer Infektion mit Hepatitis-Viren werden Medikamente eingesetzt, die die chronische Entzündung der Leber heilen können.
Wurde die Krankheit durch Alkohol verursacht, muss der Patient fortan für immer vollständig abstinent leben.
Bei einer nicht-alkoholischen Fettleber ist es am wichtigsten, Übergewicht zu reduzieren und sich ausgewogen und vitaminreich zu ernähren.
Leberkrebs
Er wird auch „primärer“ Leberkrebs genannt, denn er entsteht in der Leber selbst. Es gibt unterschiedliche Formen, am häufigsten ist der Leberzellkrebs, der die Zellen in der Leber befällt. Die Fälle von Leberkrebs haben in den vergangenen 30 Jahren deutlich zugenommen. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Meist spüren Leberkrebs-Erkrankte nur wenige Symptome. Manche klagen über Druckschmerzen im Oberbauch, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme oder eine tastbare Schwellung unterhalb des rechten Rippenbogens. In frühen Stadien ist die Aussicht auf Heilung recht groß. Zu den Therapiemöglichkeiten gehören die operative Entfernung von Teilen der Leber oder eine Leber-Transplantation und Strahlenbehandlung.
Vorbeugung
Es gibt viele Möglichkeiten, einer Leberzirrhose und langfristig Leberkrebs vorzubeugen. Alkohol sollten Sie nur in Maßen genießen. Gegen Hepatitis-B können Sie sich impfen lassen. Das empfiehlt sich vor allem bei Reisen für empfindliche Bevölkerungsgruppen (Säuglinge und Kinder, Menschen mit höherem Infektionsrisiko oder Vorerkrankungen sowie Reisende in Gebiete mit erhöhtem Vorkommen an Hepatitis-B). Auf der Website des Auswärtigen Amtes finden Sie für alle Ziele aktuelle reisemedizinische Hinweise.
Auch mit der Ernährung können Sie viel für die Gesundheit tun. Reduzieren Sie Übergewicht und bevorzugen Sie gesunde, vitaminreiche Lebensmittel. Zusätzlich sollten Sie Bewegung in Ihren Alltag einbauen. Manchen Menschen kann es helfen, einige Zeit zu fasten, um die Leber zu entlasten (sprechen Sie darüber am besten mit Ihrem Arzt). Besonders günstig für die Leber-Gesundheit ist eine fettarme Kost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Fleisch in Maßen (z.B. Geflügel), fettarmen Milchprodukten und Obst.