Lettland: Russischer Blogger landet hinter Gittern, weil er den Ukraine-Krieg feierte

Ein Gericht in Lettland hat einen russischen Blogger unter anderem wegen öffentlicher Verherrlichung von Kriegsverbrechen zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Mann muss dem noch nicht rechtskräftigen Urteil zufolge für ein Jahr ins Gefängnis und soll danach aus dem baltischen EU- und Nato-Land ausgewiesen werden, wie die lettische Zeitung „Latvijas Avize“ berichtete.

Tiktok-Posts wurden Blogger zum Verhängnis

Demnach wurde dem Angeklagten vorgeworfen, auf der Videoplattform Tiktok vier Videos in russischer Sprache veröffentlicht zu haben, in denen er die Kriegsverbrechen der russischen Armee in der Ukraine verherrlicht und gerechtfertigt haben soll. 

Angeklagter kann Berufung einlegen

Der russische Staatsbürger, der in Lettland mit einer noch bis Mitte kommenden Jahres gültigen Aufenthaltserlaubnis lebt, wies dem Bericht zufolge die Vorwürfe bei der Verhandlung vor dem Gericht in der Hafenstadt Ventspils zurück. Gegen den Richterspruch kann noch Berufung eingelegt werden.

Erst kürzlich wurde ein lettischer Staatsbürger wegen Spionageverdachts festgenommen. Der Mann soll Informationen über Militärobjekte in Lettland gesammelt und an russische Spezialdienste übergeben haben - darunter etwa Standorte, Pläne und Sicherheitsmaßnahmen.

Festnahme
Lettische Sicherheitsbehörden haben eine Person wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. (Symbolbild) Getty Images/fudfoto

Baltische Staaten alarmiert

Im Zuge des Ukraine-Kriegs wächst im Baltikum seit mehreren Jahren die Sorge vor einer möglichen russischen Invasion. Auch Lettland zählt neben Estland und Litauen zu den Staaten, die derzeit besonders in Alarmbereitschaft sind.