Seit mehr als zwei Jahrzehnten wird über die Sanierung und verkehrstechnische Verbesserung des historisch gewachsenen Dießener Straßenzugs Herrenstraße und Hofmark diskutiert. Konkretes getan hat sich in diesem Nadelöhr aber noch nichts.
Dießen - Keine Veränderung also, obwohl, wie zuletzt im März 2024, die Stadtplanerin und Regierungsbaumeisterin Dipl.-Ing. Claudia Schreiber im Gemeinderat die Ergebnisse ihrer Feinuntersuchung vorgestellt hat. Dabei hatten sich diverse Punkte herauskristallisiert, die vor einer weiteren Planung noch abzuklären sind. Das soll jetzt bis zum Herbst passieren, wie Bürgermeisterin Sandra Perzul in der aktuellen Gemeinderatssitzung erklärte.
So müsse etwa noch geprüft werden, ob die unterhalb der Drogerie Loh gewünschte Querungshilfe auch westlich davon eingerichtet werden könnte, um möglichst viele Parkplätze in diesem Bereich erhalten zu können. Alternativ seien eine Ampel oder ein Zebrastreifen denkbar. Auf Vor- und Nachteile sei die Installation einer Lichtschranke beziehungsweise ,Detektionsampeln‘ im Verlauf der Hofmark zu prüfen, mittels derer der Begegnungsverkehr auf Höhe des Anwesens Hofmark 13 vermieden werden kann. Die Ampelschaltungen an der Kreuzung zum Marktplatz müsse optimiert werden, um den engen Begegnungsverkehr in Höhe der früheren Metzgerei Mertens zu minimieren. Auch die Ampelschaltung auf Höhe der Realschule müsse ebenfalls verbessert und in die Rotter Straße eingebunden werden.
Ebenso müsse dringend geklärt werden, ob die Ausschreibung der Planungsarbeiten für den Straßenbau mit städteplanerischen Leistungen in Form einer beschränkten oder öffentlichen Ausschreibung stattfinden soll. Ab Planungskosten von 221.000 Euro sei sie öffentlich notwendig, um staatliche Zuschüsse zu bekommen. Darüber referierte in der aktuellen Sitzung Dipl.-Ing. Christoph Wohlfahrt vom Büro GFM. Aus den jetzt zu erfolgenden technischen Voruntersuchungen und Festlegungen ergeben sich die voraussichtlichen Planungs- und Baukosten und damit Form der Ausschreibung.
Noch nicht ins Detail
Jetzt gehe es laut Bürgermeisterin Perzul aber nicht um Details wie Straßenbelag, Art des Pflasters oder Begrünung, sondern nur um die Planung für die Ausschreibung. Und dafür seien eine Bestandsaufnahme, eine Bedarfsermittlung sowie ein Verkehrskonzept notwendig. Damit wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung das Büro GFM beauftragt.
Das Gesamtprojekt wird Millionen kosten, wobei der Markt Dießen „nur“ für die Gehwege und Trinkwasserleitungen zuständig ist. Die Ammerseewerke erneuern die Kanäle und die Fahrbahnerneuerung ist Sache des Staatlichen Bauamts, da es sich um die Staatsstraße St2056 handelt. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob die Bauarbeiten wirklich 2027 beginnen können, wie es Sandra Perzul unlängst bei der Bürgerversammlung in Dießen nicht versprochen, aber „sehr erhofft“ hat.