Am Black Friday - 2000 Amazon-Mitarbeiter streiken und fordern Tarifvertrag

Mit einem Warnstreik und einer Kundgebung im hessischen Bad Hersfeld haben mehrere hundert Amazon-Beschäftigte aus ganz Deutschland gegen die nach Gewerkschaftsangaben unfairen Arbeitsbedingungen und die Tariflosigkeit bei dem Unternehmen protestiert. Sie wählten als Termin für die Aktion den sogenannten Black Friday, den weltweit umsatzstärksten Tag des US-Versandhändlers.

Aus zwei Richtungen zogen die Demonstrantinnen und Demonstranten zur zentralen Kundgebung in einer Halle in Bad Hersfeld. In der osthessischen Stadt hat Amazon zwei Logistikzentren. Auf Transparenten und Schildern war unter anderem zu lesen: "Auch wenn (Amazon-Chef) Jeff Bezos das nicht mag: Wir wollen den Tarifvertrag".

Verdi will "keine Ruhe geben"

Es gehe um "gute und gesunde Arbeit", Mitbestimmung und einen rechtssicheren Tarifvertrag, sagte Verdi-Vorstandsmitglied Silke Zimmer auf der Kundgebung. "Wir werden keine Ruhe geben."

Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und des weltweiten Dachverbands der Gewerkschaft im Dienstleistungssektor, Uni Gobal, waren am Black Friday 60 Aktionen in mehr als 30 Ländern geplant. An der Kundgebung in Bad Hersfeld nahmen auch Delegationen aus den USA, Großbritannien, Schweden und Italien teil. Verdi zufolge beteiligten sich an der zentralen Kundgebung in der osthessischen Stadt rund 550 Protestierende. Deutschlandweit hätten sich rund 2000 Amazon-Beschäftigte an Protestaktionen beteiligt, sagte eine Sprecherin.