Am Sonntag fanden Feierlichkeiten am Schmied-von-Kochel-Platz zum 125. Jubiläum der Statue statt. Die Gebirgsschützen zelebrierten dabei auch 125 Jahre Fahnenweihe.
Eigentlich war ein großes Dorffest mit Hüpfburg, Musik und Co. rund um das Schmied-von-Kochel-Denkmal geplant. Allerdings sind am Sonntag die Feierlichkeiten im anvisierten Ausmaß etwas ins Wasser gefallen. Der Dauerregen am Mittag machte es unmöglich, das 125-jährige Jubiläum des Denkmals und der Standarte der Gebirgsschützen im Freien zu begehen. Nach der von Pfarrer Stiegler zelebrierten Messe zog der Festzug von der Kochler Kirche zum Schmied-von-Kochel-Platz. Einige Zuschauer hatten sich dafür mit Regenschirmen am Straßenrand platziert. Am gefeierten Denkmal angekommen, kehrten die ortsansässigen Schützen und die wenigen anderen Gäste dann in den Gasthof zur Post ein.
Enthüllung der Figur am 27. Mai 1900
Die imposante Hünen-Figur in der Ortsmitte wurde am 27. Mai 1900 feierlich enthüllt und prägt seither das Ortsbild der Loisachtalgemeinde. Am selben Tag erhielt die von den gräflichen Familien Arco auf Valley und Arco von Zinneberg gestiftete Standarte den kirchlichen Segen. Bis ins Jahr 1974 diente sie den Kocheler Gebirgsschützen als Kompaniefahne. „Leider ist sie nicht mehr in dem Zustand, dass wir sie heute noch verwenden könnten“, erklärte der Kochler Martin Haberfellner, Landeshauptmann im Bund der Gebirgsschützen. „Zum 85. Geburtstag des bayerischen Papstes Benedikt hat sie aber noch den päpstlichen Segen erhalten, das war nochmal ein wirklicher Höhepunkt“, erinnerte Haberfellner in seiner Ansprache.
Bürgermeister Müller: „Ein Stück Identität“
Auch Kochels Bürgermeister Jens Müller hielt eine kurze Rede zum hohen Jubiläum. Er hob die Bedeutung der Figur für den Ort hervor. „Viele Ausflüger und Touristen bleiben am Schmied-von-Kochel-Platz stehen, um Fotos der Figur zu machen. Sie symbolisiert Mut und Heimatverbundenheit und ist ein Stück Identität.“ Das Denkmal des unerschrockenen Anführers der Bauern, der sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegen die österreichischen Besatzer aufgelehnt haben soll (Historiker bezweifeln übrigens, ob es ihn wirklich gab), stehe für Freiheit. „Und damit hat das Denkmal eine bleibende Bedeutung. Wir müssen uns Tag für Tag im Klaren sein, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist“, betonte der Bürgermeister.
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Nach den Ansprachen und einem anschließenden Gedichtsvortrag gab es dann noch ein gemütliches und friedliches Beisammensein bei Speis und Trank im Gasthof Post. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Blaskapelle Kochel am See.