Mächtige CEOs warnen Trump vor leeren Regalen: Zölle „erdrücken“ wichtige Branche

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Trumps Zölle belasten den US-Einzelhandel. CEOs warnen vor steigenden Preisen für Verbraucher. Wichtige Branchen stehen vor großen Herausforderungen.

Washington D.C. – In den USA sind die Regale in den Geschäften noch gut gefüllt, doch das könnte sich bald ändern. Berichten zufolge warnen die CEOs von Walmart, Target und Home Depot vor möglichen Engpässen und einem Stillstand der Lieferketten aufgrund der von Donald Trump verhängten US-Zölle.

Einzelhandelsriesen in Sorge wegen Trumps Zöllen: Drohen leere Regale?

Während eines Treffens im Oval Office äußerten die Führungskräfte der großen Einzelhandelsketten ihre Besorgnis darüber, dass die Auswirkungen der Zölle schon in wenigen Wochen spürbar sein könnten. Ein Insider der Regierung berichtete dem Magazin Axios: „Die CEOs der großen Konzerne haben ihm unverblümt gesagt, dass die Preise nicht steigen werden. Im Moment sind sie stabil, aber sie werden steigen.“ Zudem wurde laut Axios von leeren Regalen gesprochen, wobei es nicht um Lebensmittel gehe.

Donald Trump in Washington.
Trump knickt bei Zöllen ein – wegen gefährlichem Trend: „Wir sind nicht über den Berg“ © IMAGO / UPI Photo

Besonders gefährdete Branchen, wie die Spielzeugindustrie, befürchten erhebliche Verluste. Viele Spielzeughersteller haben ihre Produktion nach China verlagert. Eine Umfrage ergab, dass fast die Hälfte der über 400 US-Unternehmen befürchtet, die im April von Präsident Trump eingeführten Zölle von 145 Prozent auf chinesische Importe könnten sie innerhalb weniger Monate aus dem Markt drängen. Trump deutete zuletzt eine mögliche Änderung bei den China-Zöllen an.

Trump setzt US-Branchen unter Druck: „Wir werden völlig erdrückt“

Laut The Toy Association werden etwa 80 Prozent des in den USA verkauften Spielzeugs in China produziert. Amerikanische Spielzeughersteller, die die gestiegenen Zölle nicht kompensieren können, stehen vor der Wahl, entweder die Preise zu erhöhen oder die Produktion einzustellen. Dies könnte die wichtige Weihnachtseinkaufssaison gefährden. Molly Zeff, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Flying Leap Games in Brooklyn, New York, erklärte gegenüber Bloomberg: „Wir als Branche werden dadurch völlig erdrückt.“

Die Spielzeughersteller sind bestrebt, die Belastung für die Verbraucher so gering wie möglich zu halten. Höhere Preise könnten die Nachfrage erheblich senken. Eine Alternative wäre, die Produktion an andere Standorte außerhalb Chinas zu verlagern.

Zölle und Rezessionsängste: Auswirkungen auf Handel und Lieferketten

Viele Einzelhändler kämpfen zudem mit stockenden Lieferketten, was sich besonders in den US-Häfen bemerkbar macht. Vor Trumps Amtsantritt hatten viele Unternehmen in Erwartung seiner Zollpolitik schnell Waren importiert, was zu einem Einbruch der Lieferungen führte. Die US-amerikanische Private-Equity-Gruppe Apollo Global Management stellte fest, dass die Auftragseingänge seit Trumps Ankündigung des „Tags der Befreiung“ am 2. April stark zurückgegangen sind. Besonders betroffen sind Importe aus China, wobei Containerbuchungen von China in die USA laut Vizion bis Mitte April 2025 um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen.

Die US-Zölle könnten den Welthandel verlangsamen und die Verbraucherpreise in den USA erheblich ansteigen lassen. Experten erwarten neben leeren Regalen auch Entlassungen. Torsten Slok, Ökonom bei Apollo Global Management, prognostiziert sogar Kündigungswellen und eine Rezession ab Sommer. Die Rezessionsängste verstärken sich besonders nach den ersten Schätzungen des amerikanischen BIPs im ersten Quartal 2025.

Die US-Wirtschaft schrumpft um 0,3 Prozent, wobei die Zölle als Ursache für den massiven Importanstieg und das große Handelsdefizit gelten. Hafendirektor Seroka betonte in der Los Angeles Times, dass zwar keine Massenkündigungen zu erwarten seien, jedoch einige Arbeiter ihre Arbeitszeiten reduzieren müssten.

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