Israel in Gesprächen mit Südsudan über Aufnahme von Palästinensern aus Gaza

Israelische Vertreter diskutieren offenbar seit Monaten die Möglichkeit, Palästinenser aus Gaza massenweise aus dem Gebiet umzusiedeln. Laut Informationen der „New York Times“ steht Südsudan als ein mögliches Ziel zur Debatte, trotz seiner eigenen instabilen Lage.

Kritiker äußern erhebliche Zweifel an den Plänen. Es bestehe die Gefahr eines ethnischen Säuberungsaktes, was den internationalen Normen widersprechen würde. Einige israelische Funktionäre haben die Pläne als „freiwillige Migration“ bezeichnet, was von Menschenrechtsorganisationen als irreführend betrachtet wird. Omar Shakir von Human Rights Watch erklärte der „New York Times“: „Es gibt nichts Freiwilliges daran, wenn man Gaza unbewohnbar macht.“

Palästinenser in den Südsudan? Ablehnung ist groß

Obwohl Südsudan jegliche Verhandlungen mit Israel bestreitet, sollen sowohl südsudanesische als auch israelische Funktionäre privat Gespräche geführt haben. Der Vorschlag beinhaltet dem Bericht zufolge eine mögliche Unterstützung der südsudanesischen Regierung durch Israel im Gegenzug für die Aufnahme. Doch hinter den Kulissen wird diskutiert, wer die finanziellen Lasten für die Aufnahme einer großen Zahl palästinensischer Flüchtlinge tragen würde, wie die „New York Times“ erläutert.

Die potenziellen Umsiedlungspläne stoßen auf internationale und regionale Ablehnung. Der frühere Zuspruch von US-Präsident Donald Trump für die Massenauswanderung wurde von arabischen Nachbarländern wie Ägypten und Jordanien heftig kritisiert, was zu einem Rückzug seiner Unterstützung führte. 

Gleichzeitig wenden sich einige israelische Regierungsvertreter gegen eine vollständige Entfernung der Palästinenser aus Gaza und streben eher eine langfristige Kontrolle des Gebiets an.