"Ein Stück Geschichte kaputt" - Papierhersteller aus NRW muss jetzt Insolvenz anmelden

Der renommierte Papierhersteller Kabel Premium Pulp & Paper (KPPP) aus Hagen hat Insolvenz angemeldet. Von dieser Entwicklung sind 420 Mitarbeiter betroffen, was das Ende eines seit 1896 bestehenden Standortes bedeuten könnte.

Laut der "Westfalenpost" steht der Betrieb aufgrund mangelnder Aufträge seit mehreren Tagen nahezu vollständig still. Kurzarbeit ist die aktuelle Maßnahme. Es bestand noch Hoffnung auf den Verkauf eines 9,2 Hektar großen Firmengeländes, welches dem Unternehmen eine beträchtliche finanzielle Entlastung gebracht hätte. Doch die Bekanntgabe der Insolvenz hat diesen Verkauf vereitelt.

Zukunft von KPPP nach Insolvenz ungewiss

Die Zukunft des Unternehmens ist derzeit ungewiss. Erik O. Schulz, Oberbürgermeister von Hagen, äußerte sich gegenüber der "Westfalenpost" zutiefst besorgt über die Situation: "Wenn ein solcher Traditionsarbeitgeber vor dem Aus steht, ist dies ein Drama für die Stadt. Obwohl der Betrieb schon einen kontinuierlichen Abbau hinter sich hatte, war der Prozess angesichts des Rückgangs des Produktionsvolumens offenkundig nicht mehr aufzuhalten."

Auch die Mitarbeiter des Unternehmens sind tief betroffen. Thorsten Steinhoff, stellvertretender Produktionsleiter und seit 43 Jahren im Unternehmen tätig, betonte: "Hier geht ein Stück Geschichte kaputt", und verwies darauf, dass auch sein Vater und sein Schwiegervater lange Jahre bei KPPP gearbeitet haben.

Steinhoff kritisierte zudem die Kommunikation der Betriebsleitung: "Wir haben es im Handelsregister gesehen. Gesprochen hat niemand mit uns. Weder von der Geschäftsführung noch von der gewählten Interessensvertretung, die sich auch in Schweigen hüllt. Da herrscht Totenstille. Das ist auch bezeichnend."