Verband schlägt Alarm: Zu wenig Ladesäulen für E-Autos – Mobilitätswende gefährdet?

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Der europäische Autoherstellerverband Acea warnt vor einer wachsenden Kluft zwischen der Zahl der neuen E-Autos und der öffentlich zugänglichen Ladesäulen. (Symbolbild) © Lars Penning/dpa

Der Straßenverkehr in Deutschland und Europa soll klimaneutral werden. Doch auf dem Weg zu mehr Elektromobilität gibt es einige Probleme – es fehlt unter anderem an Ladesäulen, warnt ein Verband.

Berlin – Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz soll die Elektromobilität eine wichtige Rolle spielen. Verbrenner sollen langfristig von den Straßen verschwinden und immer mehr durch E-Autos ersetzt werden. Doch dafür fehlt es in Europa teilweise an der Infrastruktur.

Autoherstellerverband warnt: Zu wenige Ladesäulen für E-Autos in Europa

So warnt der europäische Autoherstellerverband Acea vor einer wachsenden Kluft zwischen der Zahl der neuen E-Autos und der öffentlich zugänglichen Ladesäulen. „Wir sind sehr besorgt darüber, dass der Ausbau der Infrastruktur in den vergangenen Jahren nicht mit dem Absatz von Elektroautos Schritt gehalten hat“, erklärte Acea-Generaldirektorin Sigrid de Vries. Die Verkäufe seien zwischen 2017 und 2023 dreimal schneller angewachsen als die Zahl neu installierter Ladesäulen.

Im vergangenen Jahr kamen in der EU laut Acea etwa 150.000 neue Ladepunkte hinzu, EU-weit gibt es damit insgesamt 630.000. Bis 2030 sollen es nach Ansicht der Europäischen Kommission 3,5 Millionen sein. Der jährliche Zuwachs müsste demnach fast verdreifacht werden. Die europäischen Hersteller gehen sogar von 8,8 Millionen benötigten Ladesäulen bis 2030 aus. Dafür müsste das Tempo noch deutlicher erhöht werden. Pro Woche bräuchte es achtmal so viele neue Punkte wie aktuell, rechnete Acea vor.

„Der einfache Zugang zu öffentlichen Ladestationen ist kein „Nice to have“, warnte de Vries. Er sei vielmehr eine wesentliche Voraussetzung für die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs. Ihr Verband fordere daher mehr Investitionen in die Infrastruktur, um die Klimaziele zu erreichen.

Auch Rechnungshof kritisiert Löcher im Ladenetz

Auch der Europäischen Rechnungshof sieht zahlreiche Herausforderungen für Deutschland und Europa auf dem Weg zu mehr Klimaneutralität und mehr Elektromobilität. Ein Hindernis für die Verkehrswende sei etwa, dass europäische E-Autos teils zu teuer seien, teilte das Institut vergangene Woche mit. Elektrofahrzeuge müssten die breite Masse erreichen.

Zudem kritisiert auch der Rechnungshof die großen Löcher im Ladenetz in Europa. Es sei noch immer eine Herausforderung, die EU mit Elektroautos zu durchqueren. Den Angaben zufolge konzentrieren sich etwa 70 Prozent aller Ladestationen in nur 3 von 27 EU-Ländern – Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Insbesondere im Osten Europas herrsche ein Mangel an Ladepunkten.

Mit Material der AFP und dpa

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