„Liegt ungenutzt im Bestand“: FDP-Politiker fordert erneut Taurus-Lieferungen an die Ukraine

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Trotz des Taurus-Nein des Kanzlers fordert der FDPler Faber erneut Taurus-Lieferungen an die Ukraine. Grund sind die Erfolge in der Kursk-Offensive.

Berlin – Angesichts der ukrainischen Kursk-Offensive auf Russlands Staatsgebiet wärmt ein FDP-Politiker die Taurus-Debatte wieder auf. „Der Taurus wurde vor Jahrzehnten entwickelt und liegt seitdem 600fach ungenutzt im Bestand. Er benötigt ohnehin ein Update“, schrieb der FDP-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Verteidigungsausschusses Marcus Faber auf der Onlineplattform X.

Daraus schloss er in seinem X-Beitrag, dass Deutschland natürlich „100 Taurus entbehren und damit die Ukraine im Kampf ums Überleben unterstützen“ könne. „Lasst uns helfen“, forderte Faber. Die aktuellen „Erfolge der Ukraine“ würden zeigen, dass „Putins Angriffskrieg abgewehrt werden kann“. Mit dem klaren Taurus-Nein des Bundeskanzlers Olaf Scholz galt die Debatte eigentlich als vorerst beendet.

Der Marschflugkörper Taurus KEPD-350 steht zwei Tage vor dem Start der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung auf dem Gelände vom Flughafen Berlin Brandenburg (BER) am Stand des Rüstungskonzerns MBDA Deutschland.
Der Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich Anfang des Jahres bereits klar gegen Taurus-Lieferungen ausgesprochen. © picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

FDP-Abgeordneter gräbt alte Taurus-Argumente aus – wegen Erfolgen im Ukraine-Krieg

Faber argumentierte in seinem Beitrag damit, dass die Lieferung der Storm Shadow durch Großbritannien und Frankreich keinen Unterschied gemacht hätte. Ein Argument, das schon aus der vorherigen Debatte bekannt ist. Die Taurus-Raketen haben jedoch eine deutlich größere Reichweite, was auch eines der Hauptargumente für das Taurus-Nein des Kanzlers war. Erst kürzlich drangen ukrainische Drohnen in die Region Moskau ein und die britischen und französischen Raketen wurden bereits auf russischem Gebiet genutzt. Vor dem Hintergrund der Programmierung durch deutsche Soldaten war vor allem die Sorge vor einem Kriegseintritt groß.

Nun zeigte die Kursk-Offensive allerdings schnelle Erfolge für die Ukraine. Man müsse die Ukraine militärisch zu einem Sieg befähigen, „- auch mit dem Taurus“, forderte Faber vor diesem Hintergrund. Vor feuerte auch ein General a. D. die Taurus-Debatte noch einmal an. Von der Gegenseite blieb es bisher ruhig, sodass die Debatte dieses Mal im Sand verlaufen könnte.

Das würde sicherlich auch die Mehrheit der Bevölkerung befürworten. Im März wendete sich mit 62 Prozent ein Großteil der Bevölkerung gegen die Taurus-Lieferung an die Ukraine. Auch wenn es keine aktuellere Umfrage zu der spezifischen Rakete gibt, lassen Umfragen zur Unterstützung im Ukraine-Krieg vermuten, dass die Bevölkerung weiterhin nicht mehrheitlich für Taurus-Lieferungen ist. (lismah)

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