SC Riessersee schnappt sich Schweizer Talent

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Wagt den doppelten Sprung: Leon Neiger lief bisher ausschließlich in Schweizer Jugendligen für den HC Thun und den SC Bern auf. © IMAGO/Andreas Haas

Jung, ehrgeizig, talentiert, günstig: Der SC Riessersee hat den 20-jährigen Leon Neiger aus der Schweiz für die kommende Saison in der Eishockey-Oberliga Süd verpflichtet.

Im zweiten Drittel ist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Donnerstag gegen die Schweiz eingebrochen, kassierte binnen zehn Minuten vier Gegentore. Damit war die erste Niederlage bei der Weltmeisterschaft schon besiegelt, die Spannung raus. Somit konnte Leon Neiger bereits während des zweiten Abschnitts in Ruhe telefonieren, als das Tagblatt anrief. Warum die Heimatzeitung die Nummer des 20-Jährigen wählte? Er läuft kommende Saison für den SC Riessersee auf.

Ausschließlich in Schweizer Jugendteams

Neiger besitzt die deutsche wie auch die Staatsbürgerschaft der Schweiz, da sein Vater Eidgenosse ist und seine Mutter aus der Nähe von Jena stammt. Am Donnerstag freute er sich dennoch über das Ergebnis. „Ehrlich gesagt bin ich schon für die Schweiz“, gestand er schmunzelnd. Aber die vorherigen Auftritte der DEB-Auswahl bei der WM hatten ihn begeistert, auch den Wunsch nochmals verstärkt, in der Bundesrepublik Eishockey spielen zu wollen. Bisher lief er ausschließlich für Schweizer Jugendteams auf – HC Thun und SC Bern.

Neiger sieht SCR als Sprungbrett

Jetzt wagt er den doppelten Sprung, rein in den Erwachsenenbereich und weg von daheim. Genau das reizte ihn. Eigentlich wollte er sich einem DEL2-Club anschließen, erfüllt aber noch nicht die Voraussetzungen für eine Förderlizenz. Um die zu bekommen, muss er mindestens 16 Monate am Stück und zwei Saisons in Deutschland absolviert haben. Daher der Wechsel in die Oberliga – erstmal. Denn Neiger verhehlt nicht, dass er schnell höher hinaus will. Er sieht den Traditionsclub aus Garmisch-Partenkirchen, von dem er vorher noch nie zuvor gehört hatte, als Sprungbrett. Freut sich darauf, bei den Weiß-Blauen viel Spielzeit zu bekommen, um sich für höherklassige Vereine empfehlen zu können.

Schnell und gut ausgebildet

Diese Einstellung gefällt Uli Maurer. Über einen Agenten wurde dem Sportlichen Leiter Neiger angeboten. Gemeinsam mit SCR-Coach Hunor Marton sichtete er den Linksschützen, der als Zwei-Wege-Stürmer gilt. Dabei fiel beiden auf, wie gut sich der Youngster auf dem Eis bewegt. „Schlittschuhläuferisch ist er super, da wird in der Schweiz ohnehin sehr gut ausgebildet. Dazu bringt er viel Tempo mit – und gerade in unserer Offensive brauchen wir Geschwindigkeit“, unterstreicht Maurer. Damit erfüllt Neiger das gesuchte Anforderungsprofil – jung, ehrgeizig, talentiert, günstig. Aber auch noch Grün hinter den Ohren. Der SCR verpflichtete bisher ausschließlich junges Personal neu, keinen einzigen Routinier. Maurer beruhigt aber: „Wir werden noch Erfahrung holen, aber das geht halt nicht auf jeder Position.“

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