Kinder seit über drei Jahren vermisst: Hinweis entfacht neuen Moment der Hoffnung
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VonBenjamin Bauerschließen
Könnten die vier Personen in Tarnkleidung, die ein Augenzeuge in Neuseeland gesichtet hat, tatsächlich der gesuchte Tom Phillips und seine drei Kinder sein?
Marokopa – Seit über drei Jahren sucht die neuseeländische Polizei nach Thomas Phillips, der mit seinen drei Kindern im dichten Waldgebiet der Nordinsel untergetaucht ist. Die kleine Gemeinde Marokopa mit nur 200 Einwohnern im Waitomo-Distrikt verfolgt den Fall seit 2021 mit großem Interesse.
Ein neuer Hinweis sorgt nun für Aufsehen: Ein Zeuge will den Mann am Sonntag, den 16. Februar, gegen 8:30 Uhr Ortszeit entdeckt haben. Ihm zufolge bewegten sich vier Personen in Tarnkleidung entlang des State Highway 4, darunter zwei Kinder. Doch nur drei Tage später stellte die Polizei klar, dass es sich dabei nicht um Phillips und seine Kinder gehandelt habe. Laut RNZ hatten sich die fraglichen Personen später sogar selbst bei den Behörden gemeldet.
Nach dysfunktionaler Ehe: Vater seit drei Jahren mit den Kindern untergetaucht
Bereits 2021 tauchte Phillips gemeinsam mit seinen Kindern Ember, Maverick und Jayda, damals fünf, sieben und acht Jahre alt, für drei Wochen unter. Zum damaligen Zeitpunkt besaß er noch das Sorgerecht. Doch nachdem ihm dieses entzogen wurde, entschied er sich offenbar, mit den Kindern erneut zu fliehen – so die Einschätzung des leitenden Ermittlers Andrew Saunders gegenüber RNZ. Der Fall erinnert an das Verschwinden der Kinder der „Block-House“-Erbin Christina Block.
Gegen Phillips besteht mittlerweile ein Haftbefehl. Neben der Entziehung Minderjähriger werden ihm mehrere Straftaten vorgeworfen, darunter ein Raubüberfall im Mai 2023.
Vater versteckt sich im neuseeländischen Busch: Polizei vermutet Unterstützung durch Dritte
Die Behörden stehen zunehmend in der Kritik, da es ihnen bislang nicht gelungen ist, den flüchtigen Vater aufzuspüren. Sie vermuten jedoch, dass er Hilfe aus der Bevölkerung erhält. „Es muss irgendwo eine Unterkunft geben – sei es ein abgelegenes Haus, eine Schererkammer oder ein Wollschuppen –, wo sie sich über längere Zeit versteckt halten und mit Vorräten versorgt werden“, erklärte Bürgermeister Max Baxtor gegenüber CNN.
Das abgelegene Gelände im westlichen Waikato sei von zahlreichen Hütten, Scheunen und Unterständen durchzogen, die oft von Landarbeitern genutzt werden.
Vermisste Kinder in Neuseeland: Mutter richtet sich mit verzweifeltem Video-Appell an die Öffentlichkeit
Nach langer Zurückhaltung trat die Mutter der Kinder im Juni 2024 an die Öffentlichkeit. In einem emotionalen Video bat sie um Unterstützung, um ihre „Babys endlich nach Hause zu bringen“. Dabei wandte sie sich auch direkt an alle, die mit ihrem Mann sympathisieren: „Viele von euch behaupten, dass es den Kindern gut geht und sie gut versorgt werden. Doch woher wollt ihr das wissen? Habt ihr sie gesehen oder ist es nur Buschfunk? Was Thomas tut, ist nicht okay. Es ist nicht okay, zu isolieren und zu kontrollieren. Das ist Kindesvernachlässigung. Das ist Kindesgefährdung. Nichts daran ist okay.“ (BeBau)
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