Hamas muss nach Niederlagen in Gaza umdenken: Terrororganisation schmiedet neuen Plan

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Im Gazastreifen tobt ein erbitterter Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Terrororganisation erhofft sich durch eine neue Gruppe im Libanon Hilfe.

Gaza – Israelische Streitkräfte bombardieren wieder Hamas-Stellungen mit unverminderter Härte – als hätte es die Waffenruhe nie gegeben. Nachdem Israel die Bodenoffensive auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet hatte, stehen der Zeitung Times of Israel zufolge aktuell Ziele in der südlich gelegenen Stadt Khan Yunes im Fokus. Die Terrororganisation geht auf der Suche nach Unterstützung daher neue Wege, der Israel-Krieg dürfte noch andauern.

So hat die Hamas jetzt die Gründung einer neuen Partnergruppe im Libanon angekündigt. In einer am Montag (4. Dezember) vom Medienbüro veröffentlichten Erklärung forderte sie die „palästinensische Jugend“ auf, sich der neuen Gruppe namens „Vorhut der Al-Aksa-Flut“ anzuschließen. Das berichtet Newsweek. Dabei hob sie die Rolle des palästinensischen Volks hervor, sich mit allen verfügbaren und legitimen Mitteln gegen die Besatzung durch Israel zu wehren.

Kämpfer der Hamas
Die Hamas kündigte die Gründung einer neuen Gruppe im Libanon an. (Archivfoto) © Yousef Mohammed / Imago Images

Israel-Krieg: Hamas kündigt Gründung neuer Gruppe im Libanon an

Die Hamas bezeichnete die neue Gruppe als Projekt und einen Versuch, „unsere Männer und Jugendliche am Widerstand gegen die Besatzung zu beteiligen und von ihrer Energie sowie den wissenschaftlichen und künstlerischen Fähigkeiten zu profitieren.“ Weiter hieß es in der Erklärung, die laut Newsweek auch in libanesischen Medienkanälen verbreitet wurde: „Söhne unseres Volkes, ihr jungen Leute und heldenhaften Männer, schließt euch an und beteiligt euch an der Gestaltung der Zukunft eures Volkes und an der Befreiung Jerusalems und der gesegneten Al-Aksa-Moschee.“ „Al-Aksa-Flut“ nannte die Hamas den brutalen Überfall auf Israel am 7. Oktober.

Die Terrororganisation schrieb der neuen Gruppe keine militärische Rolle zu, doch es dürfte klar sein, dass nicht nur mitgelitten und gebetet werden soll. Sie erhofft sich wohl ähnliche Unterstützung, wie sie sie von der libanesischen Hisbollah-Miliz erfährt, zu der sie enge Beziehungen pflegt. Israelische Streitkräfte sind im Norden an der Grenze zum Libanon immer wieder in Gefechte mit Hisbollah-Kämpfern verwickelt.

Libanon wirft Hamas vor, das Land in den Krieg hineinziehen zu wollen

Im Libanon selbst rief die Ankündigung gemischte Reaktionen hervor. Einige prominente Politiker warfen der Hamas vor, den Libanon in den Krieg im Gazastreifen hineinziehen zu wollen. „Wir sind auch der Ansicht, dass jede bewaffnete Aktion von libanesischem Territorium aus einen Angriff auf die nationale Souveränität darstellt“, schrieb etwa der frühere Außenminister Gebran Bassil auf X.

Die Hamas versicherte später in einem Statement, die libanesische Souveränität zu respektieren. Es bestehe kein Grund zur Sorge. Die Ankündigung werde dem Libanon „keinen Schaden zufügen und keine negativen Auswirkungen auf das palästinensische Volk haben“, wurde Ahmed Abdulhadi, Hamas-Vertreter im Libanon, im arabischen Fernsehsender Al Dschasira zitiert. (mt)

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