Gemeinde Königsdorf spendet Weihnachtsbaum für den Münchner Christkindlmarkt

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Ab nach München: Die 25 Meter hohe serbische Fichte, die seit gut 50 Jahren am Bibisee wuchs, haben der Königsdorfer Bürgermeister Rainer Kopnicky (2.v.r.) sowie Hans Grasberger, Lorenz Stöger, Ute Wurster und Alexander Wurster verabschiedet. © Gerbich

Königsdorf/München – „Diesmal sind wir dran“, heißt es auf der Homepage des Gesamtvereins Königsdorf. Für das kleine Dorf am Alpenrand ging ein jahrzehntelanger Traum in Erfüllung: Einmal „ihren“ Christbaum auf dem Münchner Marienplatz aufzustellen und mit allen Vereinen in der Landeshauptstadt Advent zu feiern. Den perfekten Baum fanden sie auf dem Königsdorfer Campingplatz. Am 7. November wurde die gut 25 Meter hohe serbische Fichte gefällt und nach München gebracht. Nun laufen die Vorbereitungen der 21 Vereine für die Begleitung des Christkindl­markts mit eigenen Ständen. Am Montag, 27. November, 17 Uhr, ziehen sie zum Marienplatz und lassen erstmalig „ihren“ Baum erstrahlen.

„Das wird wahrscheinlich der schönste Tag werden, wenn am 27. November die Lichter unseres Baumes auf dem Münchner Marienplatz angezündet werden“, freut sich schon der Königsdorfer TSV-Vorstand Jochen Kelzenberg. Wobei „anzünden“ meint: 2640 energiesparende LEDs sollen die serbische Fichte erstrahlen lassen. Oberbürgermeister Dieter Reiter wird dann gemeinsam mit dem Königsdorfer Bürgermeister Rainer Kopnicky unter dem Geläut des Alten Peters die Baumspende offiziell der Münchner Bevölkerung übergeben. „Mit dabei sein werden auch die Königsdorfer Musikkapelle und der Trommlerzug“, ergänzt Kopnicky.

Schon vor gut 20 Jahren habe sich die Gemeinde Königsdorf darum beworben, einmal einen Tannenbaum für den Christkindlmarkt im Herzen der Landeshauptstadt spenden zu dürfen. „Jetzt hat es endlich geklappt“, steht Lorenz Stöger die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, als die serbische Fichte sicher auf dem Schwertransportfahrzeug festgezurrt ist. Stöger ist der Vorsitzende des Gesamtvereins, der Ende vergangenen Jahres eigens zur Organisation von Tannenbaum und Christkindlmarkt gegründet wurde. Eine Art „Wiederverwendung“ soll er in den kommenden Jahren finden, wenn Königsdorf 2028 seine 1250-Jahr-Feier begeht, fügt Kelzenberg hinzu.

Die serbische Fichte wuchs 50 Jahre lang auf dem Campingplatz am Bibisee, „hätte dort aber aus Sicherheitsgründen demnächst ohnehin gefällt werden müssen“, wie Bürgermeister Kopnicky berichtet. Am 7. November schnitt Baumkletterer Konrad Walser die Fichte um. An selbigem Nachmittag wurde sie auf einen Tieflader verfrachtet und verabschiedet. In der Nacht zum 8. November machte sich der Schwertransport auf die 40 Kilometer lange Reise durch zwei Landkreise in die Landeshauptstadt. Am frühen Morgen erreichte er sein Ziel: Marienplatz. Ein Team der Münchner Berufsfeuerwehr sorgte mit schwerem Gerät dafür, dass der Baum aufgerichtet und mit Hilfe eines Krans in das zwei Meter tiefe Bodenloch vor dem Rathaus versenkt und verkeilt wurde.

Während der Adventszeit werden 21 Ortsvereine aus der Gemeinde Königsdorf bis zum 23. Dezember im Rathausinnenhof einen Glühweinstand betreiben. „Neben Glühwein wollen wir regionale Häppchen, etwa Bauernbrot mit Griebenschmalz oder veganen Aufstrichen, Schinken und Käse anbieten“, erklärt Stöger.

Hat seinen Platz auf dem Marienplatz gefunden: Nach dem Eintreffen vor dem Münchner Rathaus hat die Berufsfeuerwehr den stolzen Baum in Position gebracht. Am 27. November wird die serbische Fichte aus Königsdorf mit der Eröffnung des Münchner Christkindlmarktes erstmalig in vollem Lichterglanz erstrahlen.
Hat seinen Platz auf dem Marienplatz gefunden: Nach dem Eintreffen vor dem Münchner Rathaus hat die Berufsfeuerwehr den stolzen Baum in Position gebracht. Am 27. November wird die serbische Fichte aus Königsdorf mit der Eröffnung des Münchner Christkindlmarktes erstmalig in vollem Lichterglanz erstrahlen. © Gemeinde Königsdorf

Damit das alles klappt, bedarf es in der jetzigen „Phase 2“ einer generalstabsmäßigen Vorbereitung. So erhielten beispielsweise am vergangenen Dienstag gut 300 Königsdorfer eine Lebensmittelunterweisung. „Auch haben wir gerade den Gesamtablauf besprochen“, sagt Stöger. Zu klären waren etwa die Route, Parkmöglichkeiten und besonders die Zuständigkeiten: „An jedem Tag bis zum 23. Dezember ist ein anderer Verein verantwortlich“, erklärt Stöger. Damit am ersten Tag die belegten Brote genauso schmecken wie am letzten, „müssen alle ausnahmslos wissen, wie es geht“, macht der Vereinsvorsitzende deutlich. Vom Umgang mit dem Kassensystem bis zur Bedienung des Glühwein­automaten brauche jeder eine Unterweisung. Erstmalig soll auf dem Münchner Christkindl­markt zudem bargeldloses Bezahlen möglich sein, „weswegen auch alle wissen müssen, wie das Terminal dazu funktioniert“, veranschaulicht Stöger detailliert, was noch bis zum großen Tag in gut einer Woche ansteht.

Übrigens: Für die besondere Aktion hat der Gesamtverein Königsdorf eigens eine Webseite installiert. Auf www.gesamt verein-koenigsdorf.de stellen die 21 Vereine täglich neue Videos, Fotos und Informationen rund um „ihren“ Tannenbaum und den von Königsdorf unterstützten Münchner Christkindl­markt ins Netz.

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