Delisting - Handelsriese Metro steht vor Übernahme und Börsenabschied

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Federico Gambarini/dpa Gebäude mit Metro-Logo.
Montag, 17.02.2025, 07:14

Der tschechische Investor Daniel Křetínský wagt einen neuen Anlauf, die Mehrheit am Großhändler Metro zu übernehmen. Diesmal könnte es ihm gelingen.

Per Ad-hoc-Mitteilung informierten Metro und Křetínskýs Investmentgesellschaften EPGC über die gemeinsame Entscheidung, den Düsseldorfer Handelskonzern von der Börse zu nehmen.

Nachdem Křetínskýs erster Versuch 2019 am Widerstand der Gründerfamilien gescheitert war, stehen die Chancen diesmal besser: Die Stiftungen der Metro-Gründer unterstützen seine Pläne nun und auch das Management stimmte ihnen zu.

Křetínský will Metro neu ausrichten

Nach dem sogenannten Delisting möchte Křetínský Metro strategisch neu ausrichten. Der Investor hält bereits 49,99 Prozent der Aktien und bietet den verbleibenden Metro-Aktionären 5,33 Euro pro Anteil. Nach der Ankündigung stieg der Metro-Aktienkurs um mehr als 35 Prozent und lag so noch ein paar Cent über dem Übernahmeangebot – ein Hinweis darauf, dass einige Anleger auf noch mehr Geld hoffen.

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Die Beisheim-Holding und die Meridian-Stiftung, die zusammen 25 Prozent der Anteile besitzen, wollen offenbar nicht verkaufen. Auch muss die Finanzaufsicht Bafin das Delisting genehmigen.

Metro erzielte im Weihnachtsquartal ein Umsatzplus von gut fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro. Besonders das Geschäft mit der Gastronomie trug zum Wachstum bei.

Křetínský gilt als Experte für schwierige Branchen

Křetínský sieht den Rückzug von der Börse als nötigen Schritt, um sich langfristig erfolgreicher zu positionieren. Der Investor ist für Übernahmen in schwierigen Branchen bekannt. Er kaufte 2016 das ostdeutsche Braunkohlegeschäft von Vattenfall und übernahm kürzlich den angeschlagenen französischen Einzelhändler Casino. Auch bei Thyssenkrupp ist er mit 20 Prozent beteiligt und könnte seinen Einfluss dort weiter ausbauen.

Ob Křetínskýs Metro-Übernahme reibungslos verläuft, bleibt abzuwarten. Sollte das Delisting erfolgreich sein und die Bafin dem zustimmen, würde das wohl einen tiefgreifenden Wandel für den Düsseldorfer Konzern anstoßen.