Mindestlohn steigt: Sechs Millionen profitieren – vor allem diese Gruppen
Ab 2026 gilt ein Mindestlohn von 13,90 Euro. Doch nicht alle Arbeitnehmenden spüren den Anstieg gleichermaßen. Für diese Gruppen lohnt sich die Erhöhung besonders.
Kassel — Ab Januar 2026 wird der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland auf 13,90 Euro pro Stunde angehoben. Laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes betrifft das rund 6,6 Millionen Menschen – etwa 17 Prozent aller Jobs.
Die Berechnung stützt sich auf Daten der Verdiensterhebung vom April 2024. Grundlage war die Annahme, dass alle Beschäftigten, die damals weniger als 13,90 Euro pro Stunde verdienten, ab 2026 den neuen Mindestlohn erhalten. Der aktuelle Mindestlohn liegt noch bei 12,82 Euro.
Frauen, Minijobber, Ostdeutsche: Diese Gruppen profitieren von der Mindestlohnerhöhung besonders
Besonders Frauen profitieren von der Erhöhung: Denn rund 20 Prozent der von Frauen ausgeübten Jobs liegen aktuell unter der neuen Mindestlohngrenze – bei Männern sind es dagegen nur etwa 14 Prozent. Auch regional gibt es Unterschiede: In Ostdeutschland betrifft die Erhöhung etwa 20 Prozent aller Beschäftigten, in Westdeutschland rund 16 Prozent. Am stärksten wirkt sich der Anstieg in Mecklenburg-Vorpommern aus. Dort werden 22 Prozent der Arbeitnehmer mehr verdienen.

Und in manchen Branchen fällt der Effekt ebenfalls deutlicher aus als in anderen: Im Gastgewerbe etwa profitieren rund 56 Prozent der Beschäftigten vom höheren Mindestlohn. Auch in der Land- und Forstwirtschaft sowie der Fischerei liegt der Anteil mit 43 Prozent vergleichsweise hoch.
Mit der Erhöhung steigt zudem die monatliche Verdienstgrenze für Minijobs. Aktuell liegt diese bei 556 Euro, ab Januar 2026 dann bei 603 Euro. Im Jahr darauf steigt die Grenze weiter auf 633 Euro – das entspricht einer Arbeitszeit von rund 43 Stunden pro Monat. Für diese Gruppe lohnt sich die Erhöhung also auch.
Ab 2027: Mindestlohn steigt erneut
Für das Jahr 2027 ist eine weitere Erhöhung des Mindestlohns auf 14,60 Euro geplant. Dann könnten bis zu 8,3 Millionen Jobs – rund 21 Prozent aller Beschäftigungen – von der Anpassung betroffen sein. Das gesamte zusätzliche Verdienstvolumen würde sich auf etwa 430 Millionen Euro belaufen. (jus)