Spitze gegen Tuchel? - England-Fans schmettern erneut verbotenes deutsches Kriegslied

Die englischen Fußball-Fans sind für ihr kreatives Liedgut bekannt. Doch nun haben sich einige Anhänger der Three Lions – wieder einmal – im Ton vergriffen.

England-Fans schmettern erneut geschmackloses Kriegs-Lied

Wie die britische Zeitung „Telegraph“ berichtet, schmetterten englische Fans nach dem Nations-League-Spiel gegen Irland (5:0) am Sonntagabend (17. November 2024) das Lied „Ten German Bombers“.

In dem Fan-Gesang, der zur Melodie von „She‘ll be Coming Round the Mountain“ (in Deutschland: „Von den blauen Bergen kommen wir“) gesungen wird, geht es um den Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt um deutsche Kampfflugzeuge, die von der Royal Air Force abgeschossen werden.

Der Text gilt als diskriminierend, sowohl die Uefa als auch der englische Fußball-Verband FA haben das Lied auf den Index gesetzt. Sollte der Song im Stadion gesungen werden, drohen Strafen.

Laut Bericht stimmten die Fans das verbotene Deutschland-Lied nicht in der Arena, sondern an der U-Bahn-Station „Wembley Park“ an. Dennoch birgt der Vorfall Brisanz, schließlich wird ab dem kommenden Jahr in Thomas Tuchel (51) ein Deutscher die Three Lions trainieren.

Personalie Tuchel sorgt für Kritik

Die Personalie wird im Mutterland des Fußballs durchaus kritisch gesehen. Viele Fans und auch Experten wie Gary Neville (49) oder Gary Lineke (63) hätten sich lieber einen englischen Nationalcoach gewünscht.

Ob der verbotene Fan-Gesang eine Spitze gegen Tuchel sein sollte? Unklar. Auch in der Vergangenheit wurde der Song schließlich immer wieder angestimmt – so auch bei der EM 2024 in Deutschland. Ein herzlicher Empfang sieht aber definitiv anders aus.

Tuchel tritt am 1. Januar 2025 seinen Dienst an. Der Deutsche steht vor einer großen Herausforderung, soll die titelhungrigen Engländer zum ersten großen Erfolg seit der WM 1966 führen. Sollte ihm dies gelingen, dürfte hoffentlich auch „Ten German Bombers“ endlich aus dem Repertoire des englischen Anhangs verschwinden.

Von Antje Rehse (are)