Videos sorgen für neuen Zündstoff: Trumps ICE-Beamte greifen rabiat durch – Proteste weiten sich aus

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Soldaten der Nationalgarde beschützen in Los Angeles Einrichtungen des Bundes. © Gabrielle Lurie/San Francisco Chronicle/AP/dpa

Die Proteste in den USA weiten sich aus. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Videos dokumentieren mehrere Festnahmen.

Los Angeles – Zunächst könnte man meinen, es handele sich um einen Unfall im Straßenverkehr, wie er täglich hunderte Male stattfindet: Ein weißes Auto wird von einem silbernen SUV seitlich gerammt, beide Autos sind nicht besonders schnell unterwegs. Doch dann wird schnell klar, dass das keine alltägliche Situation ist. Zunächst schiebt sich ein Pickup-Truck vor das weiße Fahrzeug, dann öffnen sich die Türen des SUVs und des Pickups, Männer mit gezogener Waffe verlassen die Fahrzeuge.

In dem Video, das die US-Behörde Homeland Security über das soziale Netzwerk X verbreitet, ist eine Festnahme zu sehen. Es gehe hier nicht um banale Fahrerflucht, schreibt die Behörde dazu. Und weiter: „Es handelte sich um eine gezielte Verhaftung eines gewalttätigen Randalierers, der einen CBP-Beamten (United States Customs and Border Protection, Anm. d. Red.) geschlagen hatte.“ Als die Beamten versucht hätten, Christian Damian Cerno-Camacho festzunehmen, wäre dieser mit seinem Auto geflohen. Schließlich konnte der Mann in Gewahrsam genommen werden, wie das Video zeigen soll.

ICE-Behörde greift rabiat durch: Videos zeigen Festnahmen

Die Behörde klagt über die zunehmende Gewalt gegen Mitarbeiter: „Die Zahl der Angriffe auf unsere Beamten, die ihr Leben aufs Spiel setzen, um Mörder, Vergewaltiger und Bandenmitglieder zu verhaften, ist um 413 % gestiegen“, schrieb Homeland Security zu dem Video.

Die Botschaft, die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem an die Randalierer in Los Angeles aussende, sei deutlich: „Ihr werdet uns nicht aufhalten oder verlangsamen. ICE und unsere Partner auf Bundesebene werden weiterhin das Gesetz durchsetzen. Und wenn Sie Hand an einen Vollzugsbeamten legen, werden Sie mit der vollen Härte des Gesetzes belangt.“ Online kursieren weitere Videos, die ein ähnlich hartes Vorgehen der US-Behörde ICE dokumentieren. Beispielsweise werden in einem Clip, der mutmaßlich in Südkalifornien aufgenommen wurde, Erntehelfer über Erdbeerfelder gejagt.

Proteste in den USA: Demonstrationen weiten sich aus – Zusammenstöße in Seattle

Derweil halten die Proteste gegen die Migrationspolitik der US-Regierung in Los Angeles und zahlreichen weiteren Städten in den USA weiter an. In Seattle ist es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Ein Protestzug in der Innenstadt sei am Mittwochabend zwar größtenteils friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Einzelne Teilnehmer hätten jedoch einen Müllcontainer in Brand gesetzt und mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen auf Polizisten geworfen. Es habe acht Festnahmen gegeben.

Bei Protesten in der ebenfalls im Bundesstaat Washington gelegenen Stadt Spokane gab es nach Angaben der Polizei mehr als 30 Festnahmen. Die Bürgermeisterin Lisa Brown hatte zuvor eine Ausgangssperre in Teilen der Innenstadt verhängt. Nach Angaben des US-Senders CNN hatte eine größere Menschenmenge vor einem Gebäude der Einwanderungsbehörde ICE demonstriert und Straßen blockiert.

In der kalifornischen Metropole Los Angeles demonstrieren seit Tagen Menschen gegen den harten Migrationskurs von US-Präsident Donald Trump und die Abschieberazzien. Am Mittwoch blieben die Proteste zumeist friedlich. Bereits die zweite Nacht in Folge galt in der Nacht zum Donnerstag in einem Teil des Stadtzentrums eine Ausgangssperre. (fmü/dpa)

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