Gemeinde fehlt es an Bademeistern – Parsbergs Bürgermeister packen selbst mit an
Josef Bauer (64) und Jakob Wittmann (69) sind erster und zweiter Bürgermeister in Parsberg im Landkreis im Neumarkt in der Oberpfalz. In ihrer Freizeit allerdings haben die beiden Männer noch einen anderen Job. Sie tauschen ihre Büros im Rathaus gegen Badehosen und sind als Rettungsschwimmer im Wellen-Freibad "Jura-Mare" im Einsatz.
Der Grund: Der Gemeinde fehlt es an Bademeistern. Die Freibad-Saison drohte sprichwörtlich ins Wasser zu fallen. Damit ist Parsberg kein Einzelphänomen, in ganz Bayern fehlt es an Rettungs-Personal in den Schwimmbädern.
Parsbergerin: "Jeder Tag, an dem Freibad nicht öffnen könnte wegen Personalmangel, wäre Weltuntergang"
Für die Einwohner Parsbergs wären geschlossene Freibad-Türen eine Katastrophe gewesen. "Das ist auch immer schwer, jemanden zu finden", geben sie gegenüber "Sat.1 Bayern" zu bedenken. Eine Mutter sagt: "Jeder Tag, an dem das Freibad nicht öffnen könnte wegen Personalmangel, wäre für uns ein Weltuntergang."
Schnell musste eine Lösung her – und die Bürgermeister beschlossen, selbst tätig zu werden. Mit 64 und 69 Jahren absolvierten sie einen Rettungsschwimmerkurs. Jetzt können sie die hauptamtlichen Bademeister dabei unterstützen, den Schwimmerbereich, den Sprungturm und das Wellenbad zu überwachen.
Bürgermeister absolvieren mit 64 und 69 Jahren Rettungsschwimmerkurs
"Es ging auf den ersten Versuch gut. Das Problem war wirklich das tiefe Tauchen, weil wir das nicht so gewohnt waren. Anschwimmen und dann vier Meter tief tauchen", erzählt Wittmann. Doch der Einsatz der Bürgermeister hat sich gelohnt. Nach wenigen Kurs-Tagen konnten sie den Personalmangel lindern und sind seitdem die Helden der Badegäste.