Mysteriöse Lungenkrankheit – China bleibt WHO Infos schuldig

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imago images 0238039329 Vergrößern des Bildes Passanten in einer chinesischen Stadt tragen FFP2-Masken (Archivbild): Im Norden des Landes häufen sich derzeit Lungenentzündungen. (Quelle: IMAGO/Liau Chung-ren/imago)
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Nach Berichten über eine Häufung von Lungenentzündungen bei Kindern in China fordert die WHO Informationen. Was steckt hinter der Krankheit?

Es ist nun fast vier Jahre her, dass es die ersten Berichte über eine mysteriöse Lungenkrankheit in China gab. Nur wenige Wochen später waren viele Teile der Welt im Lockdown – das Coronavirus hatte sich ausgebreitet und wurde zu einer Pandemie.

Auch wenn der Pandemiestatus von COVID-19 inzwischen aufgehoben wurde, ist das Coronavirus doch nicht verschwunden. Und nun gibt es wieder besorgniserregende Berichte aus China – und wieder geht es dabei um eine Lungenkrankheit. Im Norden des Landes kommt es derzeit zum gehäuften Auftreten von Lungenentzündungen bei Kindern.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert von China nun Informationen zu den Ausbrüchen. China solle zusätzliche Informationen über die Erkrankungen und ihre Ausbreitung sowie Laborergebnisse zur Verfügung stellen, hieß es in einer Mitteilung der WHO in der Nacht auf Donnerstag. Gemäß den Vorschriften muss China der WHO innerhalb von 24 Stunden antworten.

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Vertuschen chinesische Behörden eine Epidemie?

Bereits seit Mitte Oktober gibt es Berichte über eine Häufung nicht diagnostizierter Lungenentzündungen unter Kindern in der Region. Einige Medien, darunter auch der "Telegraph", hatten vermeldet, dass die Krankenhäuser in China "voll mit kranken Kindern" seien.

Das wird auch durch eine aktuelle Mitteilung von Promed, einem weltweiten Überwachungssystem für Infektionskrankheiten, gestützt. In der Meldung heißt es auch, dass sich Eltern der Erkrankten fragten, ob die "Behörden eine Epidemie vertuschen".

In Chinas sozialen Medien kursieren seit Tagen Berichte und Bilder von vollen Kinder-Krankenhäusern. Lehrer forderten Eltern auf, Kinder nicht mit Symptomen zur Schule zu schicken. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch berichtete, verzeichnet vor allem die Grippe in Peking einen "steilen Aufwärtstrend".

Allgemeiner Anstieg von Atemwegserkrankungen

Laut WHO ist bisher aber noch unklar, ob die Erkrankungen mit dem allgemeinen Anstieg von Atemwegserkrankungen in China zusammenhängen. Weitverbreitet seien Atemwegserreger wie Rhinoviren und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus).

Auch Mykoplasmen-Infektionen seien in letzter Zeit vermehrt aufgetreten, hätten aber in der Hauptstadt Peking ihren Höhepunkt bereits überschritten. Mykoplasmen sind Bakterien, die vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Lungenentzündungen verursachen können.

Die Nationale Gesundheitskommission Chinas führt die Zunahme solcher Erkrankungen im Land auf die Verbreitung der Erreger nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen zurück. Auch in anderen Ländern wie Deutschland hatte es nach der Aufhebung besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben.

Zudem habe die Gesundheitskommission alle betroffenen Regionen aufgefordert, die Diagnose- und Behandlungskapazitäten für Infektionen zu verbessern, berichtete Xinhua. Außerdem wurden ältere Menschen und Schlüsselgruppen mit Vorerkrankungen aufgefordert, sich gut zu schützen und impfen zu lassen.