Kranzbergs Windrad im Miltacher Holz: Entscheidung für Variante gefallen
Das geplante Windrad im Miltacher Holz stieß im Kranzberger Gemeinderat zunächst auch auf Skepsis. Nun hat man sich mit großer Mehrheit für eine Variante entschieden.
Kranzberg - Seit die 10-H-Regel in Bayern Geschichte ist, nimmt die Windkraft Fahrt auf. In Kranzberg gibt es konkrete Pläne für ein Windrad im Miltacher Holz. Mit einer Höhe von über 260 Metern und einer Leistung von zirka 7 Megawatt. Jährlich könnte eine solche Anlage bis zu 13,5 Millionen Kilowattstunden Strom liefern. Nach intensiver Diskussion in einer vergangenen Sitzung, in der das Projekt auch auf Skepsis gestoßen war, hat sich das Blatt in der jüngsten Zusammenkunft des Gemeinderats gewendet.
Nach einer Fraktionssprechersitzung zu dem Thema favorisiert man jetzt eine von Projektentwickler Vitus Hinterseher im Gemeinderat vorgestellte Variante, die auf einer Freifläche vor einem Waldstück liegt, welches zwar als privilegiert gilt, aber bei weitem nicht so effizient erscheint.
Abstände festgelegt
Eine entscheidende Rolle hat auch gespielt, dass es sich bei dem Windrad im Miltacher Holz um ein Bürgerbeteiligungsprojekt handelt. Nicht zu verachten ist darüber hinaus der Gewinnanteil der Gemeinde. Die Anlage verspricht gute Gewerbesteuereinnahmen und zusätzlich 0,2 Cent pro Kilowattstunde und Jahr. Strittig war bis zum Schluss, wie weit das geplante Windrad von der nächstgelegenen Bebauung entfernt sein soll. Es war von 700 respektive 900 Metern die Rede. Einer Empfehlung der Fraktionssprecher zufolge gilt es wegen des zu befürchtenden Schlagschattens im Süden, Osten oder Westen der Windenergie-Anlage (WEA) einen Abstand von 900 Metern einzuhalten. In nördlicher Richtung reichen dagegen 700 Meter aus.
Einem mit 11:2 gefassten Beschluss zufolge, geht man mit der Planung jetzt ins weitere Verfahren: inklusive öffentlicher und behördlicher Beteiligung. Der erzeugte Strom soll ins öffentliche Netz eingespeist werden. Besondere Vereinbarungen für die Nutzung öffentlicher Wege und eine finanzielle Beteiligungsmöglichkeit der Bürger sind vorgesehen. Alle anfallenden Kosten trägt die Firma SL Windenergie Entwicklung GmbH & Co. KG in Fahrenzhausen.
Auch Gegenstimmen gab es
Der Gemeinderat hat im Zuge dessen auch einer notwendigen Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt, wonach ein Sondergebiet „Windenergie“ auszuweisen ist. Es erklärten sich aber nicht alle mit dem Projekt einverstanden. Gemeinderat Martin Oberprieler (KGL), dem es erklärtermaßen „um eine maximale Akzeptanz in der Bevölkerung“ ging, stellte fest: „Man hätte es ein Stück weit besser machen können und deshalb kann ich hier nicht zustimmen.“ Auch Franz Braun (CSU) stimmte gegen das Projekt.