Erkältung: Was hilft, um gut über die Nacht zu kommen

Hustenreiz, Halsschmerzen, verstopfte Nase: Eine Erkältung ist unangenehm und zerrt an den Kräften. Umso schlimmer ist es, wenn sie auch die Nachtruhe stört.

Besonders nachts verstärken sich oft bei Erkältungsinfekten die Beschwerden und rauben den Schlaf. Mit den folgenden Tipps kommen Erkrankte besser durch die Nacht – und fühlen sich am kommenden Morgen häufig schon etwas besser.

Wie kommt es zur Erkältung?

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist durch harmlose Erkältungsviren verursacht. Zwei bis vier Erkältungen müssen Erwachsene im Schnitt pro Jahr durchstehen, Kinder sogar bis zu zehn. Die Symptome werden von Erkrankten oft als belastend empfunden: Laufende oder verstopfte Nase, Halsschmerzen, Hustenreiz, Kopfweh und Müdigkeit gehören zu den Leitbeschwerden.

Manchmal kommen Erschöpfung, Fieber und Gliederschmerzen hinzu. Die gute Nachricht ist: Nach etwa einer Woche ist eine Erkältung in der Regel überstanden. Und mit ein paar Tipps lassen sich auch die unangenehmen Symptome lindern, die vielen Betroffenen den Schlaf rauben.

Hustenreiz bekämpfen

Husten ist ein Erkältungssymptom, das nachts zu einer echten Belastung werden kann. Kaum ist man eingeschlafen, reißt der Hustenreiz einen wieder aus dem Schlaf. Auch der Kopfschmerz nimmt durch den Husten oft zu und der schmerzende Hals wird noch mehr gereizt. Quält unangenehmer Hustenreiz, können Halstabletten und Hustensaft helfen, die Beschwerden zu verbessern.

Es gibt Halstabletten mit leicht betäubenden Wirkstoffen, die den Schmerz reduzieren. Hustensäfte wirken gegen den Hustenreiz. Oftmals helfen auch Halsbonbons mit Kräutern, den Husten kurzzeitig zu lindern. Da man sich im Bett daran verschlucken kann, sind sie für nächtliches Husten weniger geeignet. Hilfreich gegen den nervigen Hustenreiz kann Inhalieren kurz vor dem Zubettgehen sein.

Inhalieren vor dem Schlafen kann Beschwerden lindern

"Inhalieren ist ein beliebtes und einfaches Hausmittel gegen Husten. Inhalieren befeuchtet die gereizten Schleimhäute der Atemwege, unterstützt ihr Abschwellen sowie die Verflüssigung des Schleims", sagt Dr. Michael Deeg, Vorsitzender des Landesverbandes Baden vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. "Zusätze müssen nicht zwingend ins Wasser gegeben werden. Wer möchte, kann unterstützend Kamillenblüten, Salbei oder ätherische Öle hinzugeben. Das richtige Mischungsverhältnis stimmen Kranke am besten mit ihrem HNO-Arzt oder Apotheker ab."

Wer Zusätze wie Kräuter, etwa Kamille, Rosmarin oder Salbei nutzen möchte oder mit ätherischen Ölen wie Eukalyptusöl oder Pfefferminzöl inhalieren will, sollte sicher sein, dass er auf diese Wirkstoffe nicht allergisch reagiert. Allergiker sollten auf Zusätze bei der Inhalation komplett verzichten. Tipp: Um den Kreislauf nicht unnötig zu strapazieren, sollten Erwachsene nicht länger als 10 bis 20 Minuten inhalieren.

Inhalieren für eine freiere Nase in der Nacht

Inhalieren eignet sich auch bei einer verstopften Nase. Der Abfluss von Nasensekret wird gefördert und die Nasenschleimhäute werden durch den warmen, feuchten Dampf beim Abschwellen unterstützt. Mit einer freien Nase schläft es sich deutlich besser. Wer kein Inhalationsgerät zuhause hat, kann eine Schüssel nutzen. Diese wird mit angenehm warmem, nicht kochendem (!) Wasser gefüllt. Dann beugt man sich mit ausreichendem Sicherheitsabstand über die Schüssel und atmet die Dämpfe ein.

Ein Handtuch über dem Kopf verstärkt den Inhalationseffekt. Tipp: Beim Inhalieren immer mal wieder das Handtuch lüften. Das schont den Kreislauf und beugt Schwindel vor. "Seien Sie auch bei niedrigem Blutdruck und Herz-Kreislauf-Beschwerden vorsichtig und besprechen Sie die Anwendung vorher mit Ihrem behandelnden Arzt", rät Deeg. "Durch die Hitze kann es zu Kreislaufbeschwerden kommen."

Abschwellende Nasentropfen für den Akutfall

Wer nachts aufwacht, weil die Nase verstopft ist, kann zu abschwellenden Nasensprays und -tropfen greifen. Diese lassen die Schleimhäute rasch abschwellen und die Nase wird frei. "Abschwellende Nasensprays sollten nicht länger als sieben, maximal zehn Tage am Stück benutzt werden, sonst gewöhnen sich die Nasenschleimhäute daran und schwellen von selbst nur noch schwer ab", empfiehlt der HNO-Arzt.

(Quelle: Privat)

Dr. med. Michael E. Deeg ist Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Pressesprecher des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.

Gegen Halsschmerzen: Gurgeln mit Salzwasser

Ein Hausmittel bei erkältungsbedingten Halsschmerzen und Schluckbeschwerden ist Gurgeln mit Salzwasser. Das Hausmittel gegen Halsschmerzen lässt sich auch vor dem Schlafengehen gut anwenden. "Salz werden schleimlösende, befeuchtende und sanft desinfizierende Eigenschaften zugeschrieben", sagt Deeg. "Geben Sie einen kleinen, gestrichenen Teelöffel in ein Glas warmes Wasser und gurgeln Sie zwischendurch immer wieder. Spucken Sie die Lösung anschließend aus."